Nach 22 Jahren Iniesta nimmt tränenreich Abschied von Barça

Barcelona (dpa) - Mit vielen Tränen hat sich Fußball-Star Andrés Iniesta nach 22 Jahren im Club und rund 16 Jahre nach seinem Profidebüt vom FC Barcelona verabschiedet.

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Der offensive Mittelfeldmann gab seinen Weggang zum Saisonende am 27. April nach dem Training des Teams von Superstar Lionel Messi und Nationaltorwart Marc-André ter Stegen in Barcelona vor Journalisten bekannt.

„Ich gehe, weil dieser Club, der mich mit zwölf Jahren so gut aufgenommen hat, nur das Beste verdient“, betonte der 33-Jährige sichtlich bewegt. Der Profi, dem Tränen über die Wangen liefen und der immer wieder Luft holen musste, erklärte, er sei inzwischen „weder körperlich noch mental“ auf der Höhe des FC Barcelona. Medienberichte, er wolle zu einem chinesischen Club wechseln, wollte Iniesta zunächst nicht bestätigen. „Meinen neuen Club werde ich nach Saisonende bekanntgeben“, sagte der Edeltechniker.

Der Schütze des entscheidenden Treffers im WM-Endspiel 2010 gegen die Niederlande bestätigte aber, dass er nicht in Europa bleiben werde. „Ich könnte nie gegen den FC Barcelona spielen“, erklärte Iniesta. Es hatte Gerüchte gegeben, sein früherer Trainer beim FC Barcelona, Pep Guardiola, wolle ihn überreden, zu Manchester City zu wechseln.

Der Spieler sprach von einem „Abschied, wie ich ihn mir erträumt habe“. Zwar schieden die Katalanen in der Champions League schon im Viertelfinale völlig überraschend gegen die AS Rom aus. Diese Saison hat das Team aber bereits den spanischen Pokal geholt und in der Liga steht der Gewinn des 25. Meistertitels kurz bevor.

Mit dem FC Barcelona gewann „Don Andrés“ (Herr Andrés) bereits 31 Titel, darunter vier Mal die Champions League. Derart erfolgreich waren in der Königsklasse nur seine Noch-Teamkollegen Messi und Gerard Piqué, sein früherer Mittelfeld-Partner Xavi sowie Clarence Seedorf und Cristiano Ronaldo. Mit einem Sieg bei Deportivo La Coruña würde sich der 125-fache Nationalspieler am Sonntag seinen neunten Liga-Titel sichern.

Eine Auszeichnung erhielt Iniesta allerdings nie: Die des Weltfußballers. Der Trainer von Barcelonas Erzrivale Real Madrid, Zinedine Zidane, sagte nach Bekanntwerden der Entscheidung des Spielers, Iniesta hätte nach dem Gewinn des WM-Titels 2010 zum Weltfußballer gekürt werden müssen. „Iniesta gehört nicht dem FC Barcelona, er gehört dem Fußball“, sagte der Franzose. Der Spanier bedauert nichts. „Mir ist die Liebe und Anerkennung der Fans viel lieber als jeder Weltfußballer-Titel“, bekannte er.