Italien will härter gegen gewalttätige Fans vorgehen
Rom (dpa) - Nach den tödlichen Schüssen vor dem Pokalfinale in Rom will Italiens Innenminister Angelino Alfano längere Stadionverbote für gewalttätige Fußball-Fans einführen.
Sie sollen künftig für bis zu acht statt der bisherigen fünf Jahre aus dem Stadien verbannt werden können, wie der „Corriere della Sera“ am Freitag berichtete. Der Vorschlag ist Teil des neuen Maßnahmenpakets gegen Gewalt im Fußball, das Alfano kommende Woche dem Kabinett präsentieren will.
Es wurde als Konsequenz aus der Schießerei vor dem Pokalfinale in Rom im Mai erarbeitet, bei dem ein Neapel-Fan ums Leben gekommen war. Der Entwurf sieht vor allem für Wiederholungstäter drastischere Strafen vor. Ihnen droht dem Bericht zufolge unter anderem eine regelmäßige Meldepflicht bei der Polizei oder eine Sonderüberwachung, wie sie bereits bei anderen Straftätern in Italien möglich ist.
„Unser Ziel ist es, die gewalttätigen Fans von den Stadien fernzuhalten, damit wieder mehr Familien kommen“, erklärte Alfano. So sollen Stadionverbote auch deutlich früher verhängt werden können und Kontrollen im Stadion verschärft werden. Nach dem Skandal-Pokalfinale hatte Alfano zunächst auch die Möglichkeit lebenslanger Stadionverbote ins Gespräch gebracht.