José Mourinhos größte Eskapaden
Berlin (dpa) - Schiri-Schreck José Mourinho hat wieder einmal zugeschlagen. Beim Champions-League-Klassiker gegen den FC Barcelona polterte der Trainer von Real Madrid in Richtung Referee Wolfgang Stark.
Ein Auszug der Eskapaden des Provokateurs:
Februar 2004: Mourinho wird vorgeworfen, im Punktspiel des FC Porto bei Sporting Lissabon auf dem Weg in die Kabine Sporting-Spieler Rui Jorge angegriffen und dessen Trikot zerrissen zu haben.
Februar 2005: Mourinho wirft dem schwedischen Referee Anders Frisk vor, in der Halbzeit des Champions-League-Spiel von Chelsea beim FC Barcelona Trainer-Kollege Frank Rijkard in die Kabine gelassen zu haben. Aus Trotz bleibt er der Pressekonferenz fern. Frisk bestreitet die Vorwürfe, erhält Morddrohungen, beendet seine Karriere. Mourinho wird für zwei Spiele gesperrt. Er habe den Fußball „in Verruf gebracht“, schreibt die UEFA-Disziplinarkommission.
Mai 2005: In der Champions League gegen den FC Liverpool sagt Mourinho nach dem umstrittenen Siegtor von Liverpools Luis Garcia: „Der Linienrichter schoss das Tor.“ Es hagelt Kritik an ihm.
März 2007: Nach einem Pokalspiel Chelseas gegen Tottenham soll Mourinho den Schiedsrichter als „Hurensohn“ bezeichnet haben. „Das war nicht beleidigend gemeint, auch wenn man sie als Beleidigung verstehen kann“, sagt er.
April 2007: Mourinho reklamiert im Champions-League-Spiel Chelseas gegen Liverpool heftig einen Handelfmeter, obwohl sich die fragliche Szene außerhalb des Strafraums abgespielt hatte. Schiedsrichter Markus Merk wird zum Prügelknaben des Portugiesen.
November 2008: Während eines Live-Fernsehinterviews sorgt Mourinho für einen Eklat. Weil der Moderator des öffentlich-rechtlichen TV-Senders RAI ihn nach dem 1:0-Sieg gegen Inter mit seinem Vorgänger Roberto Mancini vergleicht, bricht Mourinho das Interview ab.
Dezember 2009: Nach dem 1:1 bei Atalanta Bergamo greift Mourinho einen Reporter an und zerrt ihn am Arm aus einem Interviewraum.
Februar 2010: Beim 0:0 gegen Sampdoria Genua legt er sich mit dem Schiedsrichter an. Nach zwei Roten Karten für Inter zeigt der Portugiese mit überkreuzten Handgelenken an, dass der Referee in Handschellen aus dem Stadion geführt werden müsse. Das bringt ihm ein Sperre von drei Spielen und 40 000 Euro Strafe ein.
Februar 2010: Mourinho sagt nach dem Derby gegen den AC Mailand: „Heute wurde alles getan, damit wir nicht siegen“. Konsequenz: eine Geldstrafe von 18 000 Euro.
November 2010: José Mourinho wird in Spanien wegen einer rüden Schimpfattacke gegen einen Schiedsrichter für zwei Spiele gesperrt worde. „Geh zur Scheiße!“, hatte er dem Referee in einem Pokalspiel hinterhergerufen - obwohl Real 5:1 gewinnt.
Dezember 2010: Nach einem 1:0 der Madrilenen über den FC Sevilla legt Mourinho eine Liste mit „13 gravierenden Fehlentscheidungen“ vor. Clubpräsident Florentino Pérez meint: „Es ist in unserem Verein üblich, dass wir uns nicht über die Schiedsrichter äußern.“
Februar 2011: Mourinho attackiert nach Reals Champions-League-Partie bei Olympique Lyon den deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark. Wieder geht es um einen vermeintlichen Elfmeter. „Ich habe das Handspiel aus 50 Metern Entfernung erkannt, aber der Schiedsrichter stand nur fünf Meter weg und hat nichts gesehen.“
März 2011: Mourinho beschimpft einen Reporter als „Heuchler“, der den Portugiesen nach dessen jüngsten Klagen über die Schiedsrichter und die Terminpläne befragt hatte. „Was ich sage, sind keine Klagen, sondern Wahrheiten“, behauptete der Portugiese.