Juve-Pleite nicht genutzt: Neapel lässt Chance liegen

Rom (dpa) - Der SSC Neapel hat die große Chance verpasst, die italienische Fußball-Meisterschaft ein wenig spannender zu machen. Nach der 0:1-Niederlage von Spitzenreiter Juventus Turin beim AS Rom kam der Verfolger im Heimspiel gegen Aufsteiger Sampdoria Genua nicht über ein 0:0 hinaus.

In der Tabelle liegt Juve somit immer noch vier Punkte vor Pokalsieger Napoli. „Totti - was für eine Rakete“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“ nach dem Siegtreffer des großen Roma-Idols gegen den Tabellenführer. Sein Fernschuss aus 20 Metern schlug mit einer Geschwindigkeit von 113 Stundenkilometern im Turiner Tor ein (58.). Für den bereits 36 Jahre alten Weltmeister von 2006 war es außerdem das 224. Tor seiner erfolgreichen Karriere in der Serie A.

Juve-Trainer Antonio Conte kritisierte danach gleichermaßen seine Spieler und den italienischen Verband. „Wir haben nicht wie ein Team gespielt. Wenn wir so auftreten, kann uns jeder schlagen“, meinte der 43-Jährige. Conte war aber auch sauer darüber, dass seine Mannschaft nur vier Tage nach ihrem Champions-League-Spiel bei Celtic Glasgow (3:0) schon wieder in der Liga antreten musste. „Ich hoffe, dass man bei den Ansetzungen in Zukunft etwas mehr Respekt vor dem Team zeigt, dass Italien in Europa gerade wieder nach vorne bringt“, sagte er.

Romas Interimstrainer Aurelio Andreazzoli hält Juventus immer noch „für das am stärksten einzuschätzende Team“. Umso stolzer war er nach diesem Erfolg auf seine eigene Mannschaft. „Wir haben unser Herz und unsere Seele in dieses Spiel gesteckt“, meinte er.

Der SSC Neapel ließ die Vorlage aus Rom allerdings ungenutzt. Bei dem enttäuschenden Auftritt gegen Sampdoria war dem Tabellenzweiten die Verunsicherung nach der 0:3-Pleite in der Europa League gegen Viktoria Pilsen deutlich anzumerken. Der Gladbacher Europacup-Gegner Lazio Rom kann am Montag wieder auf den dritten Platz vorstoßen. Dann spielt das Team von Miroslav Klose beim Tabellenletzten AC Siena.

Nach einem schwachen Saisonstart hat sich auch der AC Mailand zu einem ernsthaften Rivalen im Kampf um die Champions-League-Plätze entwickelt. Beim 2:1 (1:0) gegen den FC Parma sahen die Milan-Fans den neunten Sieg in den vergangenen zwölf Spielen und das vierte Tor von Mario Balotelli für seinen neuen Club. Der 22-Jährige verwandelte am Freitagabend einen Freistoß zum 2:0 (78.) und brachte den Mailänder Vizepräsidenten Adriano Galliani zum Schwärmen. „Ich kann mich nicht an einen derart schönen Schuss erinnern“, meinte er.

In den kommenden Tagen wird es nun aber richtig schwer für Milan: Erst kommt der FC Barcelona zum Champions-League-Duell (Mittwoch), dann der Lokalrivale Inter zum Mailänder Derby (Sonntag).