Juventus Turin: Mit eigener Arena in eine neue Ära
Turin (dpa) - Mit der Einweihung des eigenen Stadions beginnt für Juventus Turin am 8. September eine neue Ära. Für 122 Millionen Euro hat sich der italienische Rekordmeister eine moderne Fußball-Arena gebaut.
Damit hat Juve als einziger Serie-A-Verein den Anschluss an Top-Clubs wie FC Barcelona, FC Arsenal und Bayern München geschafft, die eigene Stadien besitzen. Während Inter, Milan, Lazio und AS Rom seit Jahren über ihre veralteten WM-Stadien von 1990 klagen, stampfte Turin innerhalb von drei Jahren ein „Teatro del Calcio“ mit 41 000 Sitzplätzen aus dem Boden.
„Das neue Stadion ist sehr wichtig für Juve“, sagt der frühere Juve-Star Michel Platini. Der Präsident der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hält nach einem Bericht der „Gazzetta dello Sport“ ein eigenes Stadion für alle Clubs in Zukunft für nötig. Juve traut er auch wegen des Stadions eine neue sportlich Glanzzeit zu. Das Team um die Routiniers Gianluigi Buffon und Alessandro del Piero erhofft sich eine bessere Stimmung als im riesigen „Stadio delle Alpi“ und in dem zu kleinen Übergangsstadion „Olimpico“.
Die erste Sitzreihe ist nur siebeneinhalb Meter vom Spielfeld entfernt, die letzte Reihe 49 Meter. Für die Gegner soll das „Juventus Stadium“ zu einem Hexenkessel werden. Der Club will mit der Arena vor allem auch Geld verdienen. Stadion-Einnahmen von 32 Millionen Euro hat Juve für diese Saison einkalkuliert. Das wären rund 25 Prozent der Gesamtinvestition von 122 Millionen Euro. Geht die Rechnung auf, wäre die Arena ein gutes Geschäft.
Allein 6,5 Millionen Euro per anno soll in den kommenden zwölf Jahren ein Namensgeber für das Stadion hinblättern. Ein Sponsor wird derzeit gesucht. Zwei 86 Meter hohe Pfeiler in den Farben der italienischen Tricolore halten die Konstruktion. 21 Bars und Restaurants im Inneren sollen während der Spiele, ein von außen zugängliches Einkaufszentrum tagtäglich für Einnahmen sorgen. 4000 Parkplätze und eine gute Anbindung an Busse und Bahnen sollen das „Juventus Stadium“ auf dem Gelände des abgerissenen „Stadio delle Alpi“ im Norden Turins eng an das Stadtzentrum anbinden.
Juve-Präsident Andrea Agnelli ist vom Erfolg der Arena, die wie ein Raumschiff wirkt, überzeugt. Zusammen mit Turins Bürgermeister Piero Fassino wird er am Donnerstagabend das Stadion offiziell eröffnen. 50 Minuten lang soll die Show mit 800 Teilnehmern dauern. Danach weiht das Team die Arena mit einem Freundschaftsspiel gegen den englischen Club Notts County ein. Das erste Ligaspiel steigt an diesem Sonntag zum Serie-A-Auftakt gegen den AC Parma.