Kamerun-Trainer Finke hofft auf Eto'o-Tore für WM-Quali
Hamburg (dpa) - Trainer Volker Finke darf sich mit Kamerun keine Niederlage im letzten Gruppenspiel der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2014 leisten. Die Hoffnungen der Kameruner ruhen am Sonntag in der Partie der Gruppe I gegen Libyen auf Samuel Eto'o.
„Er kann jederzeit den Unterschied machen“, lobt Finke den Superstar und Neuzugang des FC Chelsea in der kamerunischen Zeitung „Cameroon Tribune“. Der Trainer ist sich sicher: „Eto'os Herz schlägt für Kamerun.“ Zuletzt fehlte Eto'o verletzungsbedingt. Seine Streitigkeiten mit dem Verband hat der inzwischen 32 Jahre alte Stürmerstar rechtzeitig beigelegt. Zumal Kamerun dringend Torjäger gebrauchen kann. Seit drei Spielen warten die „Löwen“ auf einen Treffer.
Um als Tabellenführer in die letzte Playoff-Runde in Afrika vorzustoßen, reicht im Stade Ahmadou Ahidjo in Kameruns Hauptstadt Yaoundé ein Unentschieden gegen Libyen. Verlieren dürfen die „unzähmbaren Löwen“ aber keinesfalls, der Gegner hat nur einen Punkt Rückstand. Allein der Tabellen-Erste der zweiten Afrika-Qualifikationsrunde nimmt an den Playoff-Spielen teil, in denen die Sieger der zehn Gruppen aufeinandertreffen. Für Finke, der seit Mai in Kamerun arbeitet, zählt nur der Sieg: „Es ist gefährlich, auf ein Unentschieden zu spielen. Im Fußball gibt es immer Überraschungen“, sagt der 65-Jährige.
Finke nominierte ein Trio aus der Bundesliga für das dritte WM-Qualifikationsspiel unter seiner Regie: Joel Matip (Schalke 04), Eric-Maxim Choupo-Moting (FSV Mainz) und Jacques Zoua (Hamburger SV) sollen helfen, den nächsten Schritt in Richtung Brasilien zu setzen. „Wir brauchen erfahrene Spieler“, meint der ehemalige Freiburger Trainer und frühere Kölner Sportdirektor, denn die eigene Liga sei zu schwach.
Die Vorbereitung verlief alles andere als reibungslos. Gern hätte Finke mit seiner Mannschaft Spieler und Systeme getestet. Doch da der Fußballweltverband FIFA den kamerunischen Verband wegen staatlicher Einmischung vorübergehend suspendiert hatte, waren den Kamerunern die Hände gebunden. Statt sich in Testspielen mit anderen Ländern zu messen, blieb nur ein Lehrgang im französischen Lisses.
Mit sechs Teilnahmen war Kamerun zwar so oft wie kein anderes afrikanisches Land bei Weltmeisterschaften dabei, verpasste 2012 aber die Qualifikation für den Afrika-Cup. Gegner Libyen ist nicht zu unterschätzen: Das Hinspiel ging 1:2 verloren. Der Druck ist hoch. Das weiß auch Mittelfeldspieler Alex Song vom FC Barcelona: „Wir alle wollen uns für die WM qualifizieren. Sie sollte nicht ohne uns stattfinden.“
Gegner in den Playoff-Spielen könnten Tunesien, die Elfenbeinküste, Ägypten oder Algerien sein. Diese Teams stehen bereits als Gewinner ihrer Gruppen fest.