Klopp, Huth, Sané und Co. - die Deutschen in der PL
London (dpa) - Die Deutschen und die Premier League - das wird langsam eine Liebesbeziehung. Englands Meister Leicester City hat, genau wie der FC Liverpool, gerade den zweiten deutschen Spieler verpflichtet.
Manchester City lockte im Sommer gleich zwei Nationalspieler auf die Insel. Und der FC Arsenal plant schon den dritten deutschen Neuzugang. Ein Überblick:
JÜRGEN KLOPP: Der Trainer des FC Liverpool ist seit knapp zehn Monaten im Amt und hat noch keinen großen Erfolg vorzuweisen. Doch die Anhänger haben ihn schon ins Herz geschlossen. Als Klopp vor kurzem auch noch die in Liverpool verhasste Tageszeitung „The Sun“ boykottierte, feierten ihn die Fans. Auch die Liverpool-Eigner sind begeistert. Sie verlängerten Klopps Vertrag gerade um weitere sechs Jahre. Ihre Hoffnung: Nach den verlorenen Finals im Liga-Pokal und in der Europa League sollen endlich Titel folgen.
EMRE CAN: Bei der Europameisterschaft hatte Emre Can nur einen Kurzauftritt im Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich (0:2). Beim FC Liverpool ist der Mittelfeldspieler gesetzt und will endlich einen Titel holen. „Wenn du für einen großen Club wie Liverpool spielst, dann willst du immer Trophäen gewinnen“, sagte Can der Daily Mail. „Und das muss dieses Jahr auch unser Ziel sein.“
LORIS KARIUS: Der Keeper, der in der Jugend für Manchester City spielte, sollte als Liverpools Nummer eins in die Saison starten. Doch in der Vorbereitung brach sich der Neuzugang aus Mainz die Hand und fällt nun wochenlang aus.
ROBERT HUTH: Wenn der 1,91 Meter große Berliner am Ball ist, singen die Leicester-Fans seinen Namen: „Huuuuuuf“. Nach Stationen beim FC Chelsea, dem FC Middlesborough und Stoke City erlebte der Ex-Nationalspieler in der vergangenen Saison wohl seinen Karriere-Höhepunkt. Mit Leicester City gewann er sensationell die Meisterschaft. Jetzt freut sich Huth auf die Champions League.
RON-ROBERT ZIELER: In Leicester dürfte der Nationalkeeper zunächst nur auf der Bank sitzen. Meister-Torwart Kasper Schmeichel ist als Nummer eins gesetzt und verlängerte gerade erst seinen Vertrag.
LEROY SANÉ: Für rund 50 Millionen Euro wechselte der bisherige Schalke-Profi zu Manchester City. Damit ist Sané der teuerste deutsche Nationalspieler überhaupt. „Pep Guardiola hat mich überzeugt hierher zu kommen und dass ich weitere Fortschritte machen kann“, sagte Sané. Die größte Herausforderung für den 20-Jährigen dürfte es nun sein, sich im Starensemble des ehemaligen Bayern-Trainers durchzusetzen. Theoretisch hat Sané genug Zeit dafür - sein Vertrag läuft bis 2021.
ILKAY GÜNDOGAN: Der Wechsel des ehemaligen Dortmunders zu den „Citizens“ ist fast ein bisschen in Vergessenheit geraten. Bis der Nationalspieler, der wegen einer Knieverletzung auch die EM verpasste, wieder auf dem Platz auf sich aufmerksam machen kann, muss er sich noch etwas gedulden. Spätestens Ende August will Gündogan aber wieder fit sein: „Das ist das Ziel. Am 10. September ist das Derby“, sagte er bei seiner Vorstellung bei Manchester City.
MESUT ÖZIL: Seine dritte Saison beim FC Arsenal war eine seiner stärksten überhaupt. Umso mehr dürfte es den gebürtigen Gelsenkirchener ärgern, dass Arsenal trotz der schwächelnden Konkurrenz in der vergangenen Spielzeit keinen Titel holen konnte. Ob er es in London noch mal versucht? Angeblich würde Özil gern zu Real Madrid zurückkehren. Eine Verlängerung seines noch ein Jahr laufenden Vertrags beim FC Arsenal gilt aber als wahrscheinlich.
PER MERTESACKER:Für den ehemaligen Nationalspieler beginnt die sechste Saison in London denkbar schlecht. Wegen einer Knieverletzung fällt Mertesacker voraussichtlich mehrere Monate aus. Trainer Arsène Wenger hat als Ersatz einen weiteren Deutschen im Visier: Nationalspieler Shkodran Mustafi vom FC Valencia steht offenbar kurz vor einem Wechsel nach London.
SERGE GNABRY: Der Mittelfeldspieler wartet nach vier Jahren beim FC Arsenal weiter auf den Durchbruch. Zuletzt wurde der 21-Jährige an West Bromwich Albion verliehen. Bei den Olympischen Spielen dreht derzeit Gnabry aber auf.
BASTIAN SCHWEINSTEIGER: Sein erstes Tor für Manchester United bleibt vermutlich sein letztes. Wegen zahlreicher Verletzungen ist Bastian Schweinsteiger in Manchester nie richtig angekommen. Unter dem neuen Trainer José Mourinho bekommt der Weltmeister wohl keine Chance mehr. Mourinho schob Schweinsteiger zur United-Reserve ab. Eine Trennung gilt als wahrscheinlich.
ROUWEN HENNINGS: Der frühere Profi vom FC St. Pauli und dem Karlsruher SC ist mit dem FC Burnley gerade aufgestiegen. Am Samstag gibt der Angreifer sein Debüt in der Premier League gegen Swansea City.