Premier League Klopp und die CL-Playoffs: „So ziemlich das Zweitbeste“
Liverpool (dpa) - Für Jürgen Klopp waren die Champions-League-Playoffs mit dem FC Liverpool nur „so ziemlich das Zweitbeste“, doch die Fans feierten ihren Coach trotz Platz vier.
Beim 3:0-Heimsieg gegen Absteiger FC Middlesbrough schallten schon 20 Minuten vor dem Abpfiff laute „Jürgen Klopp!“-Rufe durch das Stadion. „Ich bin mir nicht sicher, ob das das Saisonziel aller Liverpool-Fans war“, scherzte Klopp nach der letzten Liga-Partie. Trotzdem war der Coach nach einem Jahr ohne europäischen Wettbewerb damit zufrieden. „Es fühlt sich gerade großartig an“, sagte er.
Auch die britischen Medien äußerten sich überwiegend positiv. Klopp, dessen Beliebtheit in Liverpool ungebrochen ist, könne nun eine Ära prägen, schrieb die Boulevard-Zeitung „Mirror“: „Das ist alles ein Teil der Jürgen-Liebe in Anfield, und diese Liebe ist gerade ein kleines bisschen stärker geworden.“ Der „Guardian“ resümierte, „ein Ticket für die Champions League wäre die verdiente Belohnung für die vielseitigen Qualitäten von Liverpool und eine Spielzeit mit echtem Fortschritt unter dem früheren Coach von Borussia Dortmund“. Klopp sprach von einer „wunderbaren Basis“, die sein Team geschaffen habe.
Trainer und Experten sind sich allerdings einig, dass Liverpool auf dem Transfermarkt einiges tun muss, um die Qualifikation für die Champions League im August erfolgreich zu gestalten und auch in der Premier League noch mehr zu erreichen. Mittelfeldspieler Adam Lallana äußerte bei der BBC die Hoffnung, dass die Reds „im Sommer ein paar große Spieler anlocken“. Gut möglich - laut britischen Medien zählt Stürmer Antoine Griezmann von Atlético Madrid zu den Kandidaten. Die Vorbereitungen für mögliche Transfers laufen längst. „Die meiste Arbeit ist schon erledigt“, erklärte Klopp. „Jetzt müssen wir nur noch Entscheidungen fällen und Verhandlungen führen.“
Auch der direkt für die Königsklasse qualifizierte Tabellendritte Manchester City wird sich im Sommer verstärken. Nach der ersten Saison seiner Trainerkarriere ohne Titel äußerte sich Pep Guardiola trotzdem positiv. „Ich bin sehr glücklich mit dieser Saison“, sagte er nach dem 5:0 beim FC Watford. „Wir haben in allen Wettbewerben gekämpft. Mein einziges Bedauern ist, dass wir nicht bis zum Schluss gekämpft haben.“ Die Mannschaft sei „eine der besten“, die er je trainiert habe, betonte der frühere Bayern- und Barcelona-Coach. In der nächsten Saison müsse sein Team „besser spielen, nicht härter arbeiten“, um an Chelsea und Tottenham dranzubleiben.
Beim FC Arsenal mit den deutschen Weltmeistern Mesut Özil und Shkodran Mustafi werden die Ursachen für das Verpassen der Champions League gesucht. „Seit Januar haben wir in einem schwierigen Umfeld gespielt“, erklärte Coach Arsène Wenger - wohl auch in Anspielung auf die Fanproteste gegen ihn. „Psychologisch war die Atmosphäre absolut schrecklich.“ Der Trainer räumte aufgrund der Hängepartie um seine Zukunft aber eine Mitschuld ein: „Meine persönliche Situation hat sicher dazu beigetragen.“ Nach dem FA-Cup-Finale soll nun endlich die Entscheidung fallen. Mit einem Sieg gegen Meister Chelsea könnten die Gunners die Saison am 27. Mai zudem noch ein bisschen retten.