Klose will Comeback mit Lazio: „Werde alles dafür tun“
Berlin (dpa) - Miroslav Klose kämpft verbissen um sein Comeback. Der Stürmer-Oldie möchte möglichst noch im Saisonendspurt der italienischen Serie A für Lazio Rom auf den Rasen zurückkehren, auch um nicht gänzlich ohne Spielpraxis mit dem DFB-Team in die EM-Vorbereitung zu starten.
„Ich will alles dafür tun. Der Heilungsprozess läuft sehr, sehr zufriedenstellend“, übermittelte der 33 Jahre alte Klose der Nachrichtenagentur dpa. Am 22. März hatte sich der Angreifer einen Riss im Beugemuskel des linken Oberschenkels zugezogen.
Sein Arbeitgeber Lazio hatte zunächst mit einer vierwöchigen Pause für den 114-maligen deutschen Nationalspieler gerechnet. „Erst wenn die Mediziner Grünes Licht geben, kann ich wieder auf den Platz gehen. Keine Muskelverletzung gleicht einer anderen“, erklärte Klose jetzt. Einen Termin für sein Comeback könne er deshalb nicht nennen.
Am Donnerstag wird Klose erneut zu einer Untersuchung zu DFB-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt nach München reisen und danach seine Rehabilitation bei Nationalmannschafts-Physiotherapeut Klaus Eder in Donaustauf fortsetzen. „Klar ist aber auch, dass ich nicht den Fehler machen werde, zu früh zu viel zu wollen“, sagte Klose.
Italienische Medien hatten damit spekuliert, dass sich Klose auf die Fußball-EM im Sommer konzentrieren und dafür bei Lazio schonen könnte. Das wies der Angreifer deutlich zurück: Er wolle mit Lazio in der Serie A noch mit um die Teilnahme an der Champions League kämpfen: „Ich habe meinen Trainingsplan, daran halte ich mich.“
Klose setzt darauf, dass er nach seiner vollständigen Genesung keine lange Eingewöhnungszeit benötigt, um wieder Topleistungen abzurufen: „Ich war vor meiner Verletzung in einem sehr guten Fitness-Zustand.“ Zudem habe er in seiner langen Karriere immer professionell gelebt und auf seinen Körper geachtet: „Davon profitiere ich jetzt.“
Für den gebürtigen Polen Klose ist die EM-Endrunde vom 8. Juni bis 1. Juli eine ganz besondere Motivation. „Ich habe noch enge Verbindungen nach Polen. Mein Onkel und meine Tante leben dort, meine Familie spricht die Sprache“, erklärte der ehemalige Münchner, der im Sommer 2011 den FC Bayern verließ und in Italien eine neue Herausforderung suchte.
Und der 63-malige DFB-Torschütze - nur noch fünf Treffer fehlen Klose zum deutschen Rekord von „Bomber“ Gerd Müller - hat sich bei Lazio gleich zum Leistungsträger entwickelt. „Wir fühlen uns in Italien sehr wohl. Der Wechsel war für mich die richtige Entscheidung“, betonte Klose.
Bundestrainer Joachim Löw sieht in Kloses längerer Zwangspause derzeit noch keine Gefahr für die EM. Das DFB-Team startet am 11. Mai in das erste Trainingscamp nach Sardinien - da läuft die Meisterschaft in Italien ohnehin noch.
„Er weiß ganz genau, was er zu tun hat und wie er in kurzer Zeit in eine gute Form kommen kann. Das hat er mehrfach bewiesen, zuletzt bei der WM in Südafrika“, hatte Löw bemerkt. Allerdings müsse sich auch ein Miro Klose nach einer längeren Pause in der jetzigen Saisonphase wieder „richtig rankämpfen“, ergänzte der Bundestrainer. Klose bleibt zuversichtlich: „Spielpraxis ist natürlich wichtig. Aber ich habe genug Erfahrung und werde bei der EM in Topform sein.“