Kopfschuss simuliert: Fußballer für Jubel bestraft
Guadalajara (dpa) - Zwei mexikanische Fußballer sind von ihrem Club Guadalajara bestraft worden, weil sie beim Torjubel so taten, als schieße einer dem anderen in den Kopf.
Die Geste hatte für Empörung in Mexiko gesorgt, wo es bei Bandenkriegen rivalisierender Drogenkartelle bereits 44 000 Tote gegeben hat.
Beim 5:2-Erfolg über den Stadtrivalen Estudiantes UAG hatte Marco de la Mora drei Tore erzielt. Nach dem 2:0 formte er mit den Fingern eine Pistole, hielt den Zeigefinger an die Stirn von Teamkollege Alberto Medina und tat so, als drücke er ab. Medina ließ sich daraufhin auf den Rasen fallen.
Beide erhielten für die Geste Geldstrafen von umgerechnet jeweils 2700 Euro. De la Mora spendete zudem knapp 54 000 Euro an ein Waisenhaus in der nördlichen Grenzstadt Ciudad Juarez. Die beiden Profis zahlten für die Spende das Doppelte ihrer Strafen, den Rest trugen die Mannschaftskollegen bei. Ciudad Juarez ist eine der gewalttätigsten Städte Mexikos und gilt als Hauptumschlagplatz für Drogen, die in die benachbarten USA geschmuggelt werden.
„Ich bedauere zutiefst, was passiert ist. Als ich das Video gesehen habe, war ich voller Wut darüber, mit etwas so Heiligem wie dem Leben eines Menschen gespielt zu haben“, sagte de la Mora bei der Übergabe der Spende. „Es ist gut, im Fußball zu feiern, aber niemals so. Mein Respekt für ein gewaltfreies Mexiko, für die Mütter und Geschwister der Opfer“, fügte der Angreifer hinzu.