Korruptionsvorwürfe gegen Brasiliens Sportminister
Brasília (dpa) - In Brasilien muss sich Sportminister Orlando Silva gegen Korruptionsvorwürfe zur Wehr setzen.
Der seit 2006 amtierende Politiker wurde von einem Ex-Parteifreund und Polizeibeamten in der Zeitschrift „Veja“ beschuldigt, er habe in seinem Ministerium ein Schmiergeldsystem toleriert und davon auch persönlich profitiert. Silva (40) gehört der Kommunistischen Partei Brasiliens, der PCdoB, an.
In dem Sportressort sollen nach Angaben des Ex-Genossen in den vergangenen acht Jahren, also auch schon unter Silvas Vorgänger, bis zu 40 Millionen Reais (ca. 16,5 Millionen Euro) an Mitteln für ein Kinder-Sozialprogramm veruntreut worden sein. Ein Teil der Gelder soll auch in die Wahlkampfkasse der PCdoB geflossen sein.
Silva, der durch die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele in Rio 2016 ein Schlüsselressort inne hat, wies die Anschuldigungen am Montag zurück und beantragte Untersuchungen der Staatsanwaltschaft. Bei den Vorwürfen handele es sich um „Lügen und Verleumdung“. Silva wird diese Woche vor dem Kongress Stellung beziehen. In Brasilien sind seit Anfang Juni fünf Minister zurückgetreten - vier von ihnen gingen nach massiven Korruptionsvorwürfen.