Lazios „europäischer Triumph“ - Klose voll da
Rom (dpa) - Dank des neu gewonnen Selbstvertrauens durch den Fünferpack von Miroslav Klose darf Lazio Rom im Endspurt plötzlich wieder auf das Happy End einer durchwachsenen Saison hoffen.
Mit einem 3:1 (2:1)-Sieg bei Inter Mailand sammelte der Hauptstadtclub drei wichtige Zähler im Kampf um Platz fünf in der italienischen Fußball-Meisterschaft und den Einzug in die Europa League. Doch das alleine reicht Lazio zwei Spieltage vor Saisonende nicht mehr. „Wenn ich wählen müsste? Ich wähle alles, die Europa League und den Pokal“, tönte Trainer Vladimir Petkovic zweieinhalb Wochen vor dem italienischen Pokalfinale gegen den AS Rom.
Nach vier sieglosen Spielen in Serie sind Lazio und sein deutscher Nationalstürmer rechtzeitig zum Saisonfinale wieder in Form. Klose traf drei Tage nach seiner Fünf-Tore-Gala gegen Bologna zwar nicht, bekam aber trotzdem Lob. „Kommuniziert viel und bringt Bewegung in die Lazio-Offensive“, kommentierte der „Corriere dello Sport“ seine Leistung. Die Tore erzielten Inters Keeper Samir Handanovic mit einem Eigentor (22.), Hernanes per Elfmeter (45.) und Ogenyi Onazi (76.), Ricardo Alvarez traf für Inter (33.). „Das war ein Sieg der Reife. Ich bin zufrieden mit der Mannschaft“, schwärmte Petkovic. Der „Corriere dello Sport“ titelte: „Lazios europäischer Triumph“.
Auch ein Erfolg im Pokalfinale am 26. Mai würde Lazio die Teilnahme an der Europa League bringen. Trotzdem will das Team in der Serie A Rang fünf. Nach dem ersten Auswärtssieg seit viereinhalb Monaten stehen die Chancen darauf nicht schlecht. Mit 58 Zählern liegt Lazio auf Platz sechs, zwei Punkte hinter dem Fünften Udinese Calcio und punktgleich mit dem Siebten AS Rom.
Inter Mailand hingegen bleibt nach der Niederlage mit 53 Punkten auf dem achten Tabellenplatz und hat seine Chance auf Europa verspielt. „Inter geht unter mit Applaus“, kommentierte die „Gazzetta dello Sport“. „Trotz allem war das eine unserer besten Leistungen zu Hause“, urteilte Trainer Andrea Stramaccioni nach der 15. Niederlage.
Beim Stadtrivalen AC Mailand wurde wieder einmal Mario Balotelli gefeiert. „Balo Balo Euromilan“, titelte die „Gazzetta dello Sport“, nachdem der Stürmer beim 4:0 (2:0) über Schlusslicht Pescara zweimal getroffen und damit sein elftes Tor im elften Spiel für die Rossoneri erzielt hatte. Mit 68 Punkten ist Milan kaum noch vom dritten Rang zu verdrängen und hat damit die Qualifikation für die Champions League zwei Spieltage vor Saisonende fast schon sicher.
Für die Europa League schon qualifiziert ist als Vierter mit 64 Zählern der AC Florenz mit dem früheren Hoffenheimer Marvin Compper. Als Meister in der Serie A steht schon seit dem Wochenende Juventus Turin fest, das mit 1:0 (1:0) bei Atalanta Bergamo gewann. Der SSC Neapel sicherte sich mit einem 3:0 (0:0) über den FC Bologna den zweiten Platz und damit die Teilnahme an der Champions League.