Lippis Wechsel zur italienischen Nationalelf geplatzt
Montpellier (dpa) - Weltmeister-Trainer Marcello Lippi wird nun doch nicht technischer Direktor der Fußball-Nationalmannschaft Italiens.
„Ich habe dem Präsidenten mitgeteilt, dass ich es nicht machen werde. Es tut mir sehr leid, aber ich habe verstanden, was es bedeuten würde“, erklärte Lippi laut italienischen Medienberichten. Lippis Ernennung war seit Wochen in der Schwebe gewesen, weil sein Sohn als Spielerberater arbeitet und damit ein Interessenkonflikt vorliegt.
Verbandspräsident Carlo Tavecchio hatte deshalb das nationale Gericht des Verbandes gebeten, seine Einschätzung zu dem Fall abzugeben. Das Urteil wollte Lippi jedoch nicht mehr abwarten. „Ich hätte ihn sehr gerne dabei gehabt, aber ich hatte keine andere Alternative, als eine Klärung vom Gericht zu fordern“, sagte Tavecchio im EM-Trainingszentrum der Azzurri in Montpellier. „Ich verstehe sein Bedauern“, ergänzte er.
Lippi beschwerte sich nach seiner Absage in italienischen Medien über eine „Instrumentalisierung“. „Ich möchte die Seriosität meines Sohnes retten, der diese Arbeit seit mehr als zehn Jahren macht“, erklärte er. Wer nun den Job des technischen Direktors übernimmt, stand zunächst nicht fest, Tavecchio wollte sich dazu nicht äußern.