Liverpool-Fans sehnen sich nach Klopp
Liverpool (dpa) - Die Fans des FC Liverpool träumen von Trainer Jürgen Klopp. Weil der Club von der Anfield Road als Tabellen-Dreizehnter mal wieder den eigenen Ansprüchen weit hinterher hinkt, scheinen die Tage von Coach Brendan Rodgers gezählt.
Bei einer Niederlage gegen Aston Villa am Samstag könnte der Club aus der englischen Premier League Konsequenzen ziehen. Geht es nach den Anhängern der Reds, soll Klopp Nachfolger werden. „Er ist geboren, uns zu trainieren. Wir brauchen diesen Mann und wir brauchen ihn jetzt“, schrieb ein verzweifelter Fan bei Twitter.
Laut britischen Medien soll der frühere Trainer von Borussia Dortmund angeblich signalisiert haben, seine Fußball-Pause zu beenden. Er solle bereit sein, einen Job in der Premier League anzunehmen. „Das Gespenst von Jürgen Klopp ist größer als je zuvor“, schrieb die seriöse Tageszeitung „Times“ (Freitag). Als möglicher weiterer Kandidat wird der Italiener Carlo Ancelotti gehandelt.
England galt angeblich schon immer als bevorzugtes Ziel von Klopp. Zuletzt äußerte sich der 48-Jährige bei der IFA in Berlin über seine berufliche Zukunft. „Wenn irgendwann der Moment da ist für Gespräche mit einem Verein, dann wird es so kommen. Und dann kann der Verein sich sicher sein, einen Jürgen Klopp mit 100 Prozent zu bekommen“, sagte der Meistertrainer. Derzeit bildet sich Klopp weiter und liest viel.
Sollte er sich in den sozialen Netzwerken aufhalten, wird ihm die Anzahl der vielen Liverpooler Sympathisanten auffallen. Unter dem Hashtag #kloppforthekop fordern Twitter-User ihren Club fast im Sekundentakt zur Verpflichtung des früheren Mainzers auf. Aus Spaß rief die Fan-Seite „The Anfield Chat“ dazu auf, gegen Aston Villa mit den für Klopp typischen Accessoires (Basecap, Brille und Trainingsjacke) auf die legendäre Tribüne The Kop zu kommen.
Viele Medien berichteten über die Aktion, was den Betreiber der Seite dazu brachte, eine Stellungnahme abzugeben. „Wir starten keine Kampagne und planen keinen Protest! Das war nur ein Witz basierend auf Klopps Kleidungsstil“, teilte „The Anfield Chat“ mit.
Ein Großteil der Fans würde lieber heute als morgen Klopp in Liverpool sehen. Rodgers hat es trotz Transferausgaben von mehr als 110 Millionen Euro, die vor allem für die Offensivstars Christian Benteke und den früheren Hoffenheimer Robert Firmino ausgegeben wurden, nicht geschafft, Liverpool zu einem Topteam zu entwickeln. In sechs Spielen holten sie acht Punkte und erzielten vier Treffer.
Am Mittwoch quälte sich die Mannschaft von Nationalspieler Emre Can an der Anfield Road im Ligapokal gegen den Viertligisten Carlisle United erst im Elfmeterschießen in die nächste Runde. Vor seinem möglichen Endspiel gegen Aston Villa gab sich der Coach fast schon resignierend. „Ich werde weiterhin mein Bestes geben. Ob für einen Tag, einen Monat oder ein Jahr“, sagte Rodgers am Freitag.