Lobeshymnen auf Rooney - „Captain fantastic“ jagt Rekord
Glasgow (dpa) - So ausgelassen feierte Wayne Rooney lange nicht mehr. Mit einem Rad-Überschlag zelebrierte Englands Kapitän seinen zweiten Treffer beim 3:1 in Schottland. Es waren seine Länderspieltore 45 und 46. Damit fehlen ihm nur noch drei Treffer zum Rekord von Sir Bobby Charlton (49).
„Er war unglaublich stark“, lobte Englands Coach Roy Hodgson, die „Daily Mail“ schrieb vom „Captain fantastic“, der „Telegraph“ schwärmte: „Rooney ist der Anführer, das Gehirn, der Herzschlag und das gewisse Etwas.“
Rooney gab sich bescheiden, aber schon seine Jubeleinlage verriet Genugtuung. Nach Englands Pleite bei der Fußball-WM war er für viele der Sündenbock, seine Beförderung zum Kapitän als Nachfolger von Steven Gerrard wurde kritisch hinterfragt. Rooney gab in seinem 101. Länderspiel die Antwort auf seine Art. „Ich habe einen Lauf zur Zeit und ich hoffe, das geht so weiter“, so der 29-Jährige. Auch die 125 Einsätze von Rekord-Nationalspieler Peter Shilton sind in Reichweite.
In „Wayne's World“ waren bis 2008 Skandale Normalität. Prügeleien, Alkoholexzesse, Platzverweise oder Provokationen der gegnerischen Fans - vom wilden, unreifen Rooney ist wenig übriggeblieben. Sein Rüpel-Image ist Vergangenheit, der Sohn eines Preisboxers wird inzwischen sogar von Hodgson als Vorbild für den Nachwuchs gefeiert.