Manchester City droht eine titellose Saison
London (dpa) - Nach dem nächsten Auswärts-Ärgernis in der Premier League wollte Manchester Citys Trainer Manuel Pellegrini nicht über den enteilten Titelkandidaten FC Chelsea sprechen.
„Wir reden nicht über einen Titel oder über Chelsea. Wir reden nur darüber, unsere Spiele zu gewinnen“, entfuhr es dem in der Kritik stehenden Coach des Titelverteidigers nach dem 1:2 (0:1) beim englischen Fußball-Durchschnittsclub Crystal Palace.
Die vierte Niederlage in der Fremde nacheinander hat die Chancen der Skyblues auf den erneuten Gewinn der Meisterschaft praktisch zerstört. Pellegrinis Zukunft bei den von Scheichs finanzierten Club mit größten Ambitionen scheint ungewiss. Auch über Dortmund-Trainer Jürgen Klopp als möglichen Nachfolger wird bereits spekuliert.
Die Reise in den Süden Londons war für ManCity unglücklich. Eine umstrittene Schiedsrichter-Entscheidung nach klarem Handspiel von Glen Murray im Strafraum sorgte für Unmut. Beim ersten Gegentreffer wähnte man eben jenen Murray als Torschützen - zu Unrecht - im Abseits. Kurz nach der Rückkehr aus der Kabine erhöhte Jason Puncheon auf 2:0 (48.). Yaya Touré (78.) konnte für City nur noch verkürzen.
„Wir waren glücklos, haben nicht mehr Tore geschossen. Aber ich freue mich über die Art, wie mein Team gespielt hat“, sagte Pellegrini. „Wir haben einige Torchancen vertan - das war der Grund, warum wir verloren haben.“
City steht nur noch auf Rang vier der Tabelle - neun Punkte hinter Chelsea. Das würde nur für den Playoff-Platz für die Champions League reichen. Manchester United liegt vor City auf Platz drei. Ausgerechnet gegen den Erzrivalen muss die Pellegrini-Elf am 12. April im Old Trafford antreten - schon wieder ein Auswärtsspiel. Die aktuelle Bilanz macht wenig Hoffnung. Nur 18 Punkte nahmen sie aus den letzten zwölf Spielen mit - acht weniger als der Derby-Gegner, der seine große Krisenzeit zum Saisonbeginn hatte.
Die englische Meisterschaft ist die letzte Titelchance, die City in diesem Jahr abhaken muss. Mitte März waren sie bereits gegen den FC Barcelona als letzter Premier-League-Club aus der Champions-League ausgeschieden. Auch in beiden nationalen Pokalwettbewerben ist City schon raus. Pellegrini hat nur noch wenig Argumente, diese maue Bilanz in der kommenden Saison persönlich ändern zu können.