Manipulation: Haft für Ex-Juve-Manager Moggi gefordert
Neapel (dpa) - Der frühere Sportdirektor von Juventus Turin, Luciano Moggi, soll wegen seiner Verwicklung in den italienischen Fußball-Manipulationsskandal nach Willen der Anklage für mehr als drei Jahre hinter Gitter.
Die Staatsanwaltschaft forderte im Berufungsprozess in Neapel eine Haftstrafe von drei Jahren und einem Monat wegen Sportbetrugs, wie italienische Medien berichteten. In erster Instanz war Moggi als zentrale Figur im Wettskandal von 2006 zu fünf Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden, dagegen hatte er Berufung eingelegt.
Ihm wird vorgeworfen, als Kopf einer kriminellen Vereinigung Schiedsrichter beeinflusst und Spiele zugunsten von Juve manipuliert zu haben. Der 76-Jährige war zudem zu einem lebenslangen Berufsverbot im Fußball verurteilt worden, Rekordmeister Juventus Turin musste den Zwangsabstieg in die Serie B hinnehmen. Vergangene Woche hatte Moggi angekündigt, sich gegen seine lebenslange Sperre vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wehren zu wollen.
Neben dem früheren Juve-Manager müssen sich vor dem Berufungsgericht in Neapel weitere Angeklagte verantworten, darunter der frühere Vize-Präsident des italienischen Fußball-Verbandes FIGC und mehrere Schiedsrichterobmänner. Für sie forderte die Staatsanwaltschaft ebenfalls mehrjährige Haftstrafen.