Manipulationsskandal in Italien um Serie-B-Club Catania

Rom (dpa) - Wegen des Verdachts auf manipulierte Spiele sind mehrere Verantwortliche des italienischen Fußball-Zweitligisten Catania Calcio unter Hausarrest gestellt worden.

Manipulationsskandal in Italien um Serie-B-Club Catania
Foto: dpa

Den insgesamt sieben Verdächtigen um Präsident Antonio Pulvirenti wird vorgeworfen, mit manipulierten Spielen den Abstieg des Vereins in der laufenden Saison verhindert zu haben. Gegen sie wird unter anderem wegen Sportbetrugs ermittelt, wie die italienische Polizei mitteilte.

Neben Pulvirente stehen im neuen Wettskandal der Vize-Präsident und der Manager des Clubs sowie Agenten und Eigentümer von Wettagenturen unter Verdacht. „Wir glauben, dass mindestens fünf, möglicherweise auch sechs Spiele manipuliert wurden, indem Geld gezahlt wurde“, sagte Staatsanwalt Giovanni Salvi. Catania soll den Spielern anderer Clubs bis zu 10 000 Euro geboten haben. Insgesamt sind fünf Spiele im April und Mai unter Verdacht, nachdem Catania im März auf einen direkten Abstiegsplatz in der Serie B gerutscht war.

Gegen Varese, Trapani, Latina, Ternana und Livorno holte das Team danach vier Siege und ein Remis. Die Sizilianer, die 2014 nach acht Jahren aus der Serie A abgestiegen waren, hatten die vergangene Saison auf Rang 15 beendet, zwei Zähler vor der Abstiegszone. Ans Licht kam der Skandal durch abgehörte Telefongespräche und ungewöhnlich hohe Wetteinsätze, die Verdacht geweckt hatten.

Pulvirenti erklärte über seinen Anwalt Giovanni Grasso, er sei sicher, zeigen zu können, mit der Sache nichts zu tun zu haben. Italiens Fußball zeigte sich geschockt von dem erneuten Skandal, auch der nationale Verband FIGC leitete Ermittlungen ein. „Es ist eine Schande, es ist peinlich“, kommentierte Giovanni Malagò, der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Italiens (Coni).

In den vergangenen Jahren hatten immer wieder Enthüllungen über manipulierte Spiele den italienischen Fußball erschüttert. Dutzende Verdächtige waren festgenommen worden, Clubs mit Punktabzügen bestraft und zahlreiche beteiligte Spieler gesperrt worden.