ManUnited zeigt Nerven - City nur drei Punkte zurück
London (dpa) - Tabellenführer Manchester United hat das Titelrennen in der englischen Premier League ungewollt wieder spannend gemacht. Der Rekordmeister patzte in Old Trafford beim 4:4 (1:1) gegen den FC Everton nach einer turbulenten Partie.
Dabei verspielten die Red Devils in den letzten sieben Minuten eine 4:2-Führung. „Wir haben den Sieg weggeschmissen“, schimpfte United-Coach Alex Ferguson. Stadtrivale Manchester City verkürzte dank eines 2:0 (1:0)-Erfolgs bei den Wolverhampton Wanderers seinen Rückstand auf drei Punkte. Für City trafen zum Abschluss des 35. Spieltags Sergio Agüero (27. Minute) und Samir Nasri (74.).
Das direkte Duell am 30. April im Etihad Stadium wird nun mit noch mehr Hochspannung erwartet. „Es ist wahrscheinlich das wichtigste Manchester-Derby in meiner Zeit hier“, sagte der 70-jährige Sir Alex Ferguson.
Bei United war Wayne Rooney einmal mehr stärkster Akteur. Englands Stürmerstar erzielte seine Saisontreffer Nummer 25 und 26 (41./69.) und hat damit nur noch ein Tor weniger als van Persie. Zudem waren Danny Welbeck (57.) und Nani (61.) für die Red Devils erfolgreich. Bei Everton glänzte der kroatische Angreifer Nikica Jelavic als Doppeltorschütze (34./83.). Die weiteren Tore der Toffees steuerten Marouane Fellaini (67.) und Steven Pienaar (85.) bei.
Auch der erbitterte Kampf um die Champions-League-Ränge spitzt sich in England zu - Verlierer des Wochenendes war Tottenham Hotspur: Die Spurs unterlagen beim Londoner Stadtrivalen Queens Park Rangers 0:1 und setzten damit ihre Talfahrt fort. „Wir brauchen jetzt zwölf Punkte aus unseren restlichen vier Spielen - aber wir sind dazu in der Lage“, gab Tottenham-Trainer Harry Redknapp als Marschroute vor.
Allerdings sind die Nord-Londoner nun nur noch Fünfter der Premier League (59 Punkte), nachdem Newcastle United (62) beim 3:0 gegen Stoke City seinen sechsten Sieg in Serie gefeiert hatte. Die Spurs, Newcastle und der sechstplatzierte FC Chelsea (58) haben jeweils eine Partie weniger gespielt als der Tabellen-Dritte FC Arsenal (65).
Chelsea und Arsenal trennten sich 0:0. Die Blues präsentierten sich als ähnliches Abwehrbollwerk wie drei Tage zuvor bei ihrem 1:0-Coup in der „Königsklasse“ gegen den FC Barcelona. „Unter diesen Umständen mit zuletzt drei Spielen in weniger als sechs Tagen ist ein Punkt im Emirates Stadium ein gewonnener Punkt in Richtung Top-Vier-Finish“, sagte Chelsea-Interimscoach Roberto di Matteo am Samstag. Er gönnte zahlreichen seiner Chelsea-Stars eine Verschnaufpause - so ließ er Fernando Torres anstelle von Didier Drogba (Knieblessur) stürmen.
Arsenal-Trainer Arsène Wenger lästerte über die Defensivtaktik und sagte mit Blick auf Chelseas bevorstehendes Halbfinal-Rückspiel im Camp Nou: „Sie haben geübt für Dienstag.“ Der Elsässer sprach von einem „unfairen Resultat“ - zumal er einen ungeahndeten Foulelfmeter gesehen haben wollte (80.). Allerdings war Arsenal auch allzu fahrlässig mit seinen Chancen umgegangen: Premier-League-Toptorjäger Robin van Persie traf aus nächster Nähe nur den Pfosten (13.), der Franzose Laurent Koscielny per Kopfball nur die Latte (42.).
Der FA-Cup-Finalist FC Liverpool kriselt in der Liga weiter vor sich hin und kassierte eine 0:1-Heimpleite gegen West Bromwich Albion.