Merkel sorgt bei Milan weiter für Furore
Mailand (dpa) - Ibrahimovic, Merkel, Robinho: Kein Gruppenbild mit Fußball-Stars und Kanzlerin, sondern die jüngste Torschützenliste beim AC Mailand. Alexander Merkel, Mittelfeldtalent und U-19-Nationalspieler, hat einen Monat nach seinem Debüt sein erstes Tor im rot-schwarzen Trikot geschossen.
Beim 3:0 gegen den AS Bari im Pokal-Viertelfinale war der 18-Jährige mit dem schwedischen Superstar Zlatan Ibrahimovic und Ballzauberer Robinho in illustrer Gesellschaft. Den Treffer des Brasilianers zum Endstand bereitete Merkel zudem vor.
„Ich bin sehr glücklich über den Sieg und auch über das Tor und die Vorlage“, sagte Merkel. „Auf dieser Position habe ich schon in der Jugendmannschaft gekickt, deshalb fiel mir das Spiel leicht.“
Vizepräsident Adriano Galliani war voll des Lobes, vor allem vor dem Hintergrund, dass „schon seit langer Zeit kein Spieler mehr aus der Jugend in einem Pflichtspiel getroffen hat“. Anfang Januar erst hatte der 20-jährige Rodney Strasser mit seinem Siegtor in Cagliari für Furore in dem sonst eher für Alter und Erfahrung bekannten Star- Ensemble bei Milan gesorgt. Merkel setzte nun eins drauf.
Zum dritten Mal in dieser Saison schenkte Milan-Coach Massimiliano Allegri dem gebürtigen Kasachen Merkel das Vertrauen und wurde erneut belohnt. „Allegri weiß, dass er auf ihn zählen kann“, stellte die „Gazzetta dello Sport“ am Freitag fest. Das Fachblatt unterstrich aber auch, dass der frühere Jugendspieler des VfB Stuttgart noch an sich arbeiten müsse. „Wenn er nur ein bisschen 'böser' wäre“ - im Milan-Mittelfeld um Gennaro Gattuso und Massimo Ambrosini ist man offenbar eine härtere Gangart gewöhnt.
Dennoch ließ Galliani durchblicken, weiter mit Merkel zu planen und ihn nicht - wie bei Milan häufig der Fall - zur weiteren Entwicklung an einen anderen Verein zu verleihen. Der junge Deutsche bleibt, so das vorläufige Machtwort des Vize-Präsidenten.
Merkel, der in der hoch angesehenen Mailänder Talentschmiede „Milan Lab“ den fußballerischen Feinschliff bekommt, bedankte sich nach der Pokal-Partie gegen Bari artig bei Coach und Teamkollegen, „weil sie mir die Möglichkeit geben zu spielen und das Vertrauen schenken - was dann die Zukunft für mich bereithält, weiß ich nicht.“