Messi ist jetzt Barcas Rekordtorschütze
Madrid (dpa) - Lionel Messi ist erst 24 Jahre alt und hat schon Fußballgeschichte geschrieben. Mit seinen 234 Toren trug der Argentinier sich beim FC Barcelona als bester Schütze der Vereinsgeschichte in die Annalen des Clubs ein.
Der Weltfußballer des Jahres 2011 landete beim 5:3 (2:0)-Sieg über den FC Granada einen Dreierpack und übertraf den 57 Jahre alten Rekord der Vereins-Ikone César Rodríguez um zwei Treffer.
„Messi ist in jeder Hinsicht der Beste. Mir tun all jene leid, die ihn vom Thron stürzen wollen“, schwärmte Barça-Trainer Josep Guardiola. Der Coach stellte den Stürmer auf eine Stufe mit der Basketball-Legende Michael Jordan. „Jordan beherrschte seinen Sport, Messi dominiert den Fußball.“
Der bisherige Rekordhalter César, der in den 40er und 50er Jahren für die Katalanen gespielt hatte, benötigte für seine 232 Pflichtspiel-Treffer 13 Spielzeiten. Messi überbot diese Ziffer in nicht einmal sieben Jahren. „Er ist der Schrecken der Torhüter, ein Albtraum für die Verteidiger und ein Verschlinger von Rekorden“, pries die Zeitung „La Vanguardia“ den Argentinier. „Ihm gehört die Gegenwart des Fußballs, und ihm wird auch die Zukunft gehören.“
Mit seinen drei Treffern gegen Granada stellte „La Pulga“ (der Floh) nicht nur einen neuen Rekord auf, sondern bewahrte Barça auch vor einem vorzeitigen Ende aller Hoffnungen auf den Meistertitel. Nach einer 2:0-Führung durch Treffer von Xavi (4. Minute) und Messi (17.) sahen die Katalanen sich bereits als sichere Sieger. Aber Granada glich nach der Pause aus und brachte den Champions-League-Sieger in Nöte. Messi (67./86.) und Cristian Tello (82.) bewahrten die Blau-Roten jedoch vor einer Blamage.
Messi nahm - wie er dies nach jedem Dreierpack zu tun pflegt - den Spielball als Andenken mit nach Hause. Nun kann er den nächsten Rekord ins Visier nehmen: Paulino Alcántara soll 357 Tore für Barça geschossen haben. Aber „El Romperredes“ (der Netze-Zerreißer) hatte von 1912 bis 1927 für den Club gespielt, als es noch keine Liga und keine Pflichtspiel-Statistiken gab.
Messis Torflut erinnert die Katalanen an das legendäre „Barça der fünf Pokale“, das 1952 fünf Titel gewann. In dieser Elf spielte neben dem Torjäger César auch der Superstar Ladislao Kubala. Der gebürtige Ungar löste damals in Barcelona eine solche Begeisterung aus, dass die Clubführung sich zum Bau des Camp-Nou-Stadions entschloss, weil die alte Arena Les Corts sich als zu klein erwies.
Eine ähnliche Wirkung wie Kubala könnte nun Messi erzielen: Der Club stellt bereits Überlegungen an, ein neues Stadion für 110 000 Besucher zu errichten. Das Vorhaben könnte mit Werbegeldern finanziert werden. Das Hauptproblem des Camp-Nou-Stadions ist allerdings nicht das Fassungsvermögen; es ist mit 98 000 Plätzen das größte Fußballstadion in Europa. Seine Schwäche liegt darin, dass die Einrichtungen der 1957 eingeweihten Arena veraltet sind.