Messi will in Steueraffäre mit Justiz zusammenarbeiten
Barcelona (dpa) - Der Fußballstar Lionel Messi will in seiner Steueraffäre mit der spanischen Justiz zusammenarbeiten. Bei seiner Vernehmung durch die zuständige Ermittlungsrichterin erklärte der Torjäger des FC Barcelona seine Bereitschaft, mit dem Finanzamt ins Reine zu kommen.
Der Weltfußballer habe betont, dass ihm nicht an einem Rechtsstreit mit dem spanischen Staat über die Auslegung der Steuergesetze gelegen sei, teilte Messis Anwalt Cristóbal Martell mit.
Der Fußballstar und sein Vater Jorge Horacio Messi hatten in dem Gericht in Gavà bei Barcelona als Beschuldigte aussagen müssen. Den Argentiniern wird zur Last gelegt, in den Jahren 2007, 2008 und 2009 dem Finanzamt 4,1 Millionen Euro an Steuern schuldig geblieben zu sein. Der Vater hatte in einem Schreiben an das Gericht seinen Sohn in der Affäre entlastet und betont, dass der Barça-Profi sich nie um Steuerdinge gekümmert habe.
Der Barça-Stürmer betrat das Gerichtsgebäude mit einem Lächeln. Dutzende von Fans und Schaulustigen jubelten ihm zu, einige beschimpften ihn als „Dieb“. Seine Vernehmung dauerte nach Informationen der Online-Zeitung „elperiodico.com“ etwa eine halbe Stunde. Messi trug bei dem Verhör einen dunklen Anzug ohne Krawatte. Beim Verlassen des Gerichts schrieb er Autogramme.
Messis Vater hatte in seinem Schreiben an die Justiz einen Teil der Verantwortung für die Steueraffäre übernommen, zugleich aber einen früheren Geschäftspartner belastet. Dieser habe das Firmennetz aufgebaut, das nach Ansicht der Staatsanwaltschaft dazu dienen sollte, das spanische Finanzamt zu hintergehen.
Nach der Einleitung der Ermittlungen gegen Messi und dessen Vater hatten die Argentinier 15 Millionen Euro Steuern an das Finanzamt nachgezahlt. Die Messi-Anwälte verfolgten nach Medienberichten damit die Strategie, den Weg zu einer einvernehmlichen Lösung mit der Staatsanwaltschaft und den Finanzbehörden freizumachen.