Milan bejubelt Balotelli: „haben 'Super Mario'“
Mailand (dpa) - Erstes Spiel, zwei Tore - und schon liegen der AC Mailand, seine Tifosi und halb Fußball-Italien Superstar Mario Balotelli zu Füßen. Nach seinem grandiosen Debüt mit zwei Treffern beim 2:1 gegen Udinese Calcio überschlugen sich Milan und die Medien mit Lobeshymnen auf „Super Mario“.
„Wir haben keinen Messi, wir haben Super Mario“, sagte Milan-Vizepräsident Adriano Galliani nach dem tollen Einstand des 20-Millionen-Euro-Einkaufs am Sonntagabend im Giuseppe-Meazza-Stadion. Im Sturm habe Milan „gespielt wie der FC Barcelona“.
Balotelli fügte sich am 23. Spieltag der italienischen Meisterschaft nahtlos in das Milan-Team ein. „Mir hat er gefallen“, meinte Milan-Besitzer Silvio Berlusconi, der das Geld für den ehemaligen Inter-Spieler locker gemacht hatte. Deutschland-Schreck Balotelli war nach zweieinhalb Jahren bei Manchester City in die Serie A zurückgekehrt.
Trotz seiner umjubelten Premiere bei seinem Lieblingsverein gab sich der für seine Eskapaden und seinen zuweilen durchbrechenden Größenwahn berüchtigte Stürmer diesmal ganz zahm: „Tore zu machen ist immer wunderschön, aber ich muss so weitermachen“, sagte Balotelli. Und lobte erstmal seine Teamkollegen, allen voran seine Kumpels im „Hahnenkamm-Trio“. „Zusammen mit Stephan El Shaarawy und M'Baye Niang werden wir einen starken Sturm haben“, sagte der 22-Jährige über seine Angriffskollegen, mit denen er auch frisurentechnisch auf einer Wellenlänge ist.
Für Italiens Sportzeitungen war Balotelli nach dem neunten Doppelpack seiner Profikarriere der Mann des Tages: „Balotelli, du bist einzigartig“, titelte der „Corriere dello Sport“ (Montag). Die „Gazzetta dello Sport“ staunte über „Wirbelsturm Balo“, und „Tuttosport“ schrieb in fetten Lettern: „Balotello ist super.“
Wie schon beim 2:1 im EM-Halbfinale 2012 gegen Deutschland sicherte Nationalstürmer Balotelli den Sieg im Alleingang. Nur weil sich Giampaolo Pazzini im letzten Moment verletzte, war Balotelli in die Startformation gekommen. „Eigentlich sollte ich erstmal auf die Bank“, erzählte Balotelli. „Das war Schicksal“, meinte Galliani später.
Sein erstes Tor erzielte Balotelli in der 25. Minute. Nach dem Ausgleich durch Giampiero Pinzi (55.) stellte er in der dritten Minute der Nachspielzeit per Foulelfmeter mit seinem 22. Serie-A-Tor den Sieg sicher.
Dass der Strafstoß unberechtigt war, tat dem Jubel keinen Abbruch: „Wir hatten Glück“, räumte Balotelli nach Milans fünftem Heimsieg in Serie ein. „Das war kein Elfmeter“, sagte Milan-Coach Massimiliano Allegri, der kein Foul an Shaarawy erkennen konnte. Udines Clubchef Giampaolo Pozzo war außer sich und schimpfte über Schiedsrichter Paolo Valeri: „Der ist ungeeignet für die Serie A.“
Dank des glücklichen Sieges verdrängte der AC (40 Punkte) den Stadtrivalen Inter vom vierten Platz und rückte bis auf drei Zähler an den Tabellendritten Lazio heran. An der Spitze verteidigte Juventus Turin (52) mit dem 2:1 in Chievo seinen Drei-Punkte-Vorsprung vor Neapel (2:0 gegen Catania Calcio).