Nach Ausschluss: FIFA ernennt Not-Team für Bosnien

Zürich (dpa) - Ein sechsköpfiger Not-Vorstand soll vorerst den vom internationalen Fußball ausgeschlossenen Verband von Bosnien-Herzegowina führen.

Wie der Weltverband FIFA mitteilte, habe er in Absprache mit der Europäischen Fußball-Union (UEFA) ein „Normalisierungskomitee“ ernannt und mit sofortiger Wirkung eingesetzt. Ihm gehört unter anderem Ivica Osim an, der 1990 bei der Weltmeisterschaft in Italien letzter Auswahltrainer des ehemaligen Jugoslawien vor dessen Zerfall war.

Die Nationalmannschaft und die Clubs aus Bosnien-Herzegowina waren am 1. April suspendiert worden, weil der nationale Verband Statuten von FIFA und UEFA nicht übernommen hatte und einen einzigen Präsidenten an seiner Spitze ablehnt. Geführt wird er bislang von einem Muslim, einem Serben und einem Kroaten und damit je einem Vertreter der drei großen Volksgruppen im Vielvölkerstaat.

Alle Verbindungen zur bisherigen Verbandsführung müssten abgebrochen und die Statuten bis zum 26. Mai verabschiedet werden, verlangte die FIFA in ihrer Mitteilung. Bis zum 30. November müsse ein neuer Präsident und ein neuer Vorstand gewählt werden. Bis dahin soll der Not-Vorstand amtieren und auch dafür sorgen, dass sämtliche Schulden beglichen werden.

Die Nationalmannschaft mit den Torjägern Edin Dzeko und Vedad Ibisevic sowie Zvjezdan Misimovic soll ihr nächstes Spiel in der EM-Qualifikation am 3. Juni in Rumänien bestreiten. Die Bosnier haben in der Gruppe D die Chance auf Platz zwei und können sich noch für die Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine qualifizieren.