Nach Hinweis auf Manipulation: FIFA ehrt Fußballer

Zürich (dpa) - Weil er einen Bestechungsversuch abgelehnt und angezeigt hat, ist der italienische Zweitliga-Fußballer Simone Farina von FIFA-Präsident Joseph Blatter ausgezeichnet worden.

„Was dieser 29-jährige Mann geleistet hat, verdient allergrößte Hochachtung“, sagte der Chef des Fußball-Weltverbandes in Zürich bei der Zeremonie zur Wahl des Weltfußballers des Jahres. Farina waren im November vor einem Pokalspiel zwischen Cesena und seinem Club AS Gubbio 200 000 Euro für die Manipulation der Partie angeboten worden. Farina lehnte ab und zeigte den Bestechungsversuch beim italienischen Fußballverband (FIGC) und der Staatsanwaltschaft an. Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli nannte ihn „ein Vorbild“ und lud Farina zu einem Trainingslager der „Azzurri“ ein.

„Farina repräsentiert all das, wofür wir kämpfen: den sauberen, den fairen, den ehrlichen Sport. Mit seinem Mut, mit seinem 'normalen Handeln', wie er sagt, hat Farina nicht nur seine Würde verteidigt, sondern die Würde von uns allen“, sagte Blatter, bat Farina auf die Bühne und forderte das Publikum im Saal auf, sich zu erheben.

Farinas Aussagen hatten kurz vor Weihnachten zu weiteren Geständnissen und Festnahmen im italienischen Wettskandal geführt. „Dass wir heute die besten Fußballerinnen und Fußballer auszeichnen, die besten Trainer, die schönsten Tore - das alles haben wir Leuten zu verdanken wie Simone Farina, die weit weg vom Scheinwerferlicht mit allen Konsequenzen bereit sind, ihre - und unsere - Ehre im Kampf gegen die Wettmafia zu verteidigen“, sagte Blatter.