Nach Magath-Aus: Fulham sucht nächsten Coach

London (dpa) - Trotz des bitteren Aus beim englischen Fußball-Zweitligisten FC Fulham nach nur sieben Monaten will Coach Felix Magath zunächst in London bleiben.

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„Es ist doch eine wunderbare Stadt“, meinte der 61 Jahre alte ehemalige Bundesliga-Trainer. Am Donnerstag hatte der Premier-League-Absteiger auf die anhaltenden Misserfolge reagiert und die Trennung von Magath bekanntgegeben. Der hatte erst vor wenigen Wochen ein Haus in der Nähe des Trainingsgeländes der Cottagers im Süden der Metropole bezogen.

Fulhams Club-Eigentümer Shahid Khan hatte eigentlich gehofft, langfristig mit Magath zusammenarbeiten zu können. Nach nur einem Punkt aus sieben Spielen und dem Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz sah er sich allerdings zum Handeln gezwungen. Immerhin war eigentlich der direkte Wiederaufstieg das erklärte Ziel aller Beteiligten. Das einzige Erfolgserlebnis der Whites in dieser Saison war aber der 1:0-Erfolg in der zweiten Runde des Liga-Pokals beim FC Brentford Ende August gewesen.

Khan muss sich nun bereits zum dritten Mal auf Trainersuche begeben, seitdem er den Verein im vergangenen Juli von Vorbesitzer Mohamed Al Fayed gekauft hat. Zuvor hatte er bereits Martin Jol und Rene Meulensteen von ihren Aufgaben entbunden. Als Kandidaten für die Nachfolge des Deutschen werden in englischen Medien unter anderem Ex-Tottenham-Coach Tim Sherwood, der frühere englische Nationaltrainer Glenn Hoddle sowie der ehemalige Trainer von Norwich City, Chris Hughton, gehandelt.

Bis US-Milliardär Khan einen Chefcoach gefunden hat, wird U21-Trainer Kit Symons die Profis betreuen. Der frühere walisische Nationalspieler wird - laut Club - auch am Samstag im Heimspiel gegen Blackburn die Verantwortung tragen.

In Fulham geht es seit einigen Jahren bergab. Die letzten Höhepunkte waren das Erreichen des Endspiels der Europa League unter dem aktuellen englischen Nationaltrainer Roy Hodgson 2009/10 sowie der achte Tabellenplatz unter Mark Hughes ein Jahr später. Es folgten die Platzierungen 9, 12 und 19. Magath hatte den Abstieg nach seiner Verpflichtung im Februar nicht verhindern können.

Unmittelbar nach der Trennung hatte sich der ehemalige Meistertrainer „enttäuscht und verwundert“ gezeigt. Zwar hatte er schon nach dem 3:5 bei Tabellenführer Nottingham Forest am Dienstag zugegeben, dass die Saison bisher eine „Katastrophe“ gewesen sei, dennoch habe er nicht mit dem Aus gerechnet. „Die Leistung der Mannschaft gegen Nottingham hat doch Anlass zur Hoffnung gegeben. Ich bin danach davon ausgegangen, dass ich hier weiter arbeiten kann“, meinte Magath.

Nach dem Abstieg aus der Premier League hatte er den Kader umgebaut und verjüngt. Dies sei notwendig gewesen, um den Niedergang des Vereins aufzuhalten, der vor seinem Engagement zuletzt vermehrt auf ältere Spieler gesetzt hatte, meinte der Coach. I n den Medien auf der Insel erntete Magath nun Kritik, auch weil er in den sieben Zweitliga-Spielen 29 Akteure aufgestellt hatte.