Nach Panne: Real von Pokalwettbewerb ausgeschlossen
Madrid (dpa) - Wegen des Einsatzes eines gesperrten Fußballers ist Real Madrid vom spanischen Pokalwettbewerb ausgeschlossen worden. Dies beschloss der spanische Fußballverband RFEF in Madrid.
Der spanische Rekordmeister hatte im Hinspiel am Mittwoch bei seinem 3:1-Sieg im Hinspiel beim Drittligisten FC Cádiz den nicht spielberechtigten Fußballer Denis Cheryshev aufgestellt. Der Russe hatte aus der vorigen Saison eigentlich noch eine Gelbsperre verbüßen müssen.
Real-Präsident Florentino Pérez kündigt an, dass der Club einen Ausschluss anfechten würde. Die Madrilenen begründeten ihre Haltung damit, dass Cheryshev, den Real in der vorigen Saison an den FC Villarreal ausgeliehen hatte, die Sperre vom Verband nicht persönlich mitgeteilt worden sei. Damit sei die Sanktion nicht wirksam gewesen. „Real hat sich korrekt verhalten“, meinte Trainer Rafael Benítez.
Der Verband wies die Argumentation der Madrilenen zurück. Der Spieler und die spanischen Vereine seien über die Sperre ordnungsgemäß nformiert worden, betonte das RFEF-Sportgericht. Die Aufstellungspanne hatte in den spanischen Medien eine Welle von Hohn und Spott über die Real-Führung ausgelöst. Die Sportpresse wies darauf hin, dass der Verband alle Clubs regelmäßig über die Sperren von Spielern informiere. Die Zeitung „El País“ sprach von einer „monumentalen Panne“.
Der Verband hielt sich an die Linie, die er im vorigen Jahr in einem ähnlichen Fall eingeschlagen hatte. Damals hatte der Zweitligist CA Osasuna einen nicht spielberechtigten Profi eingesetzt und war deshalb aus dem Wettbewerb ausgeschlossen worden.
Das Groteske: Cheryshev schoss beim FC Cádiz in der 3. Minute das Führungstor der Gäste. Nach Bekanntwerden der Panne wechselte Benítez den Russen nach der Pause aus. Damit habe Real seinen guten Willen unter Beweis stellen wollen, sagte der Trainer.
Wenn der Ausschluss von der Berufungsinstanz bestätigt wird, drohen Real nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein finanzieller Schaden. Die Panne schwächte auch die Position des Trainers, dessen Stuhl nicht erst seit dem jüngsten 0:4-Heimdebakel der Madrilenen gegen den FC Barcelona wackelt. Zu allem Übel ist Benítez „Wiederholungstäter“. Als Valencia-Coach hatte er im Pokal 2001/2002 gegen Novelda regelwidrig vier Nicht-EU-Ausländer auf dem Platz. Das Spiel wurde 0:3 gewertet.