Neymar-Transfer: Barça-Präsident soll angeklagt werden
Barcelona (dpa) - Der Präsident des FC Barcelona, Josep Maria Bartomeu, soll wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung bei der Verpflichtung des brasilianischen Fußball-Stürmers Neymar auf die Anklagebank.
Die spanische Staatsanwaltschaft habe am 27. Februar bei Ermittlungsrichter Pablo Ruz eine Prozesseröffnung beantragt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur efe unter Berufung auf Sprecher des zuständigen Nationalen Gerichtshofs in Madrid.
Es bestünden keine Zweifel, dass Bartomeu für einen 2014 im Rahmen des Neymar-Wechsels vom FC Santos nach Barcelona begangenen Steuerbetrug in Höhe von 1,9 Millionen Euro verantwortlich sei, habe Staatsanwalt José Perals im Antrag betont. Richter Ruz, der wegen des Transfers auch gegen den FC Barcelona und Bartomeu-Vorgänger Sandro Rosell ermittelt, hatte den seit Anfang 2014 amtierenden Clubboss am 13. Februar vernommen.
Perals wirft den Barça-Verantwortlichen vor, bei der Verpflichtung des Brasilianers im Sommer 2013 dem Finanzamt die wirkliche Ablösesumme für Neymar verheimlicht zu haben. Der Verein behauptet, der heute 23-jährige Stürmer habe 57 Millionen Euro gekostet. Nach einer im Rahmen der Ermittlungen erstellten Kalkulation der Steuerbehörde wurden aber 94,8 Millionen überwiesen. Barcelona hat bisher alle Betrugsvorwürfe zurückgewiesen.