VAR-Debatte Norwegen behält Videoassistenten im Fußball bei

Oslo · Über Monate haben Fußballverantwortliche in Norwegen über die mögliche Abschaffung des Videoschiedsrichters diskutiert. Nun fällt eine Entscheidung.

Der Videoassistent hat die norwegischen Fußballgemüter erhitzt.

Foto: Peter Kneffel/dpa

Der umstrittene Videoschiedsrichter bleibt in Norwegen Teil des modernen Profifußballs. Nach teils hitzig geführten Diskussionen im Vorfeld stimmte eine Mehrheit von 321:129 auf dem jährlichen norwegischen Fußballkongress für die Beibehaltung des Videoassistenten (VAR).

Er soll nun nach Plänen des nationalen Fußballverbandes NFF zeitnah und kostengünstig modernisiert und mit einem KI-gestützten Software-Update deutlich schneller gemacht werden, um das Stadionerlebnis nicht länger durch allzu lange Unterbrechungen zu trüben. Diese Verzögerungen hatten nach knappen Schiedsrichterentscheidungen immer wieder zu Unmut unter Fans geführt.

Clubs votierten für Abschaffung

Der Videoschiedsrichter ist im Jahr 2023 im norwegischen Profifußball eingeführt worden. Ähnlich wie in Deutschland wird er seitdem auch in Norwegen in der Fanszene überwiegend kritisch gesehen. Die daraus resultierende monatelange Debatte sorgte dafür, dass sich eine Mehrheit der Profivereine im Januar für eine Abschaffung des VAR aussprach: 19 Clubs votierten dafür, 13 dagegen.

Der NFF war anderer Meinung. Statt für die Abschaffung sprach sich die Verbandsführung um Präsidentin Lise Klaveness einstimmig für die Beibehaltung und Weiterentwicklung des VAR aus. Man könne das Projekt nicht schon nach zwei Spielzeiten wieder abwickeln, zudem sei der Videoassistent längst ein wichtiger Teil des europäischen Vereins- und Nationalmannschaftsfußballs geworden, argumentierte Klaveness.

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(dpa)