Österreich und Irland in großer WM-Sorge
Wien (dpa) - Österreichs Traum von einem Fußball-Sommer an der Copacabana droht im heimischen Prater früh zu enden. Für Startrainer Giovanni Trapattoni steht im kleinen Torshavn hoch oben im Nordatlantik gar die Zukunft als Irland-Coach auf dem Spiel.
Deutschlands Gegner in der WM-Qualifikation stehen schon vor ihren dritten Gruppenspielen massiv unter Druck. Weitere Fehltritte gegen die Außenseiter aus Kasachstan und von den Färöer würden die Aussichten auf die WM-Teilnahme 2014 in Brasilien massiv schmälern.
„Es sind nur drei Buchstaben. Aber sie haben im Fußball die größte Bedeutung: TOR.“, diktierte die österreichische Zeitung „Kurier“ den Alpen-Kickern die Marschroute für die Partie am Dienstag im Ernst-Happel-Stadion. Beim 0:0 am Freitag in der Steppe Kasachstans hatten die rot-weiß-rote Kicker mit neun Bundesligaspielern kläglich versagt. „Es bringt uns nicht weiter, diesen zwei Zählern von Astana hinterherzutrauern“, sagte Martin Harnik vom VfB Stuttgart vor dem zweiten Duell mit Kasachstan binnen fünf Tagen.
Das ganze Dilemma von Felix Austria wird dadurch deutlich, dass Harniks Bundesliga-Kollege David Alaba plötzlich die Wende zum Guten bringen soll. „Alaba sorgt für gute Laune - Er brennt auf seinen Einsatz“, schreibt das Blatt „Österreich“. Dabei hat der Außenverteidiger vom FC Bayern nach seinem Ermüdungsbruch in dieser Saison erst ein Testspiel absolviert. „Ich bin kein Heilsbringer. Ein Sieg wird sicher nicht von mir abhängen“, versucht Alaba die Erwartungen zu dämpfen.
In Irland ist Trainer Trapattoni die Messias-Rolle spätestens nach dem 1:6 gegen Deutschland los. Laut „Irish Independent“ nutzt dem Maestro nicht einmal ein klarer Sieg auf den Färöer, um seinen Job zu sichern. 1,7 Millionen Euro würde eine Trennung kosten, rechnet die Zeitung vor - innerhalb der irischen Verbandsspitze würden die Stimmen lauter, die eine Trennung fordern. Immerhin: „Was immer auch passiert, es wird nicht vor morgen abend passieren“, zitiert das Blatt eine ungenannte Quelle aus der Verbandsspitze.
Gegen die Färöer kann Trapattoni wohl wieder auf seinen gegen Deutschland verletzt fehlenden Starstürmer Robbie Keane setzen. Der Angreifer von LA Galaxy war immerhin fit genug, um die Reise auf die Schafsinseln anzutreten.
Die Rechnung von Iren (3 Punkte) und Österreichern (1) in der Gruppe C ist identisch und simpel. Deutschland ist mit neun Punkten als Übermacht enteilt und hat das direkte Ticket sicher, meint die Konkurrenz. Nun geht es im Dreier-Duell mit Schweden (6) um den zweiten Platz, der über die Playoffrunde auch noch für das Brasilien-Ticket reichen könnte. „Kein Grund zur Panik. Es ist bei acht Spielen, den direkten Duellen gegen Irland und Schweden für uns sicher noch alles drin“, sagte Alaba.