Özil und Khedira vor erstem Meistertitel mit Real
Madrid (dpa) - Mesut Özil und Sami Khedira können ihre Meister-Premiere mit Real Madrid kaum erwarten. Die Fans fiebern schon seit Tagen der großen Feier am Cibeles-Brunnen entgegen, die Meister-T-Shirts sind bereits gedruckt.
Mit einem Sieg am Mittwoch bei Athletic Bilbao können die deutschen Fußball-Nationalspieler genau eine Woche nach dem Champions League-Aus gegen Bayern München Reals 32. Titelgewinn in der spanischen Liga perfekt machen - und die Vorherrschaft des FC Barcelona in der Primera Division beenden.
Die Dominanz der Katalanen passte den „Königlichen“ überhaupt nicht. „Barca“ hatte die vergangenen drei Spielzeiten jeweils den Titel bejubeln dürfen. Dafür wird Real in diesem Jahr als Meister der Rekorde in die Annalen eingehen: Die Liga-Bestmarke von 107 Toren haben sie mit ihren bislang 112 erzielten Treffen schon jetzt gebrochen; zudem wäre Real-Coach José Mourinho der erste Trainer, der in vier Ländern die Meisterschaft gewann. Ein weiterer Rekord winkt Torjäger Cristiano Ronaldo. Reals Weltstar kämpft mit dem Barça-Stürmer Lionel Messi um die Krone des Torschützenkönigs. Beide kommen bislang auf die Rekordzahl von 43 Treffern.
Dennoch sind nicht alle Madrider Fans mit der Ausbeute zufrieden. Die Enttäuschung über das Verpassen des Champions-League-Finales sitzt immer noch tief. „Lieber Mourinho, wir hatten etwas mehr erwartet“, schrieb das Sportblatt „As“. Im spanischen Pokalendspiel ist Real ebenfalls nur Zuschauer. Dort kämpfen Barça und Bilbao um den Titel. Die Madrilenen weigerten sich, das Bernabéu-Stadion als Austragungsort zur Verfügung zu stellen.
Vielleicht werden die Madrilenen einen Sieg am Mittwoch in Bilbaos Fußball-Kathedrale „San Mamés“ nicht einmal benötigen. Sollte zwei Stunden zuvor der FC Barcelona gegen den Tabellenvierten FC Málaga verlieren, stünde Real bereits vor dem Anpfiff seiner Partie in Bilbao als neuer Meister fest. Ironie des Schicksals: Mourinhos Vorgänger Manuel Pellegrini könnte als Trainer des FC Málaga nun gelingen, was ihm zuvor bei Real nicht vergönnt war, nämlich den Madrilenen zur Meisterschaft zu verhelfen.
Die hitzige Atmosphäre im Baskenland, wo in dieser Saison bereits Teams wie Manchester United oder FC Schalke 04 in der Europa League gescheitert sind, scheint Real ohnehin zu liegen: Von den letzten sechs Spielen beim alten Liga-Rivalen gewannen sie fünf.
Die Transfergerüchte um Milans Torjäger Zlatan Ibrahimovic, der laut Medienberichten den spanischen Rekordmeister in der kommenden Spielzeit verstärken soll, ließen die Real-Verantwortlichen unterdessen völlig kalt. Der Schwede dementierte nach Angaben der Zeitung „Gazzetta dello Sport“ selbst die Spekulationen und stellte klar, dass er beim AC Mailand bleiben werde.