Özil: Will meine Karriere bei Real Madrid beenden
Madrid (dpa) - Der deutsche Fußball-Nationalspieler Mesut Özil möchte seine Karriere am liebsten beim spanischen Top-Club Real Madrid beenden.
„Ich meine das ganz im Ernst. Ich weiß, dass das viele Jahre sind und es sehr schwer wird“, sagte der Mittelfeldspieler in einem Interview mit dem „Kicker“. Der 23 Jahre alte Profi besitzt bei den Madrilenen noch einen Vertrag bis zum Jahr 2016. „Der Verein wird viele große Spieler holen in den nächsten Jahren, auch sehr gute junge Spieler. Aber ich will ein Teil dieser Zukunft sein.“
Er wisse, was er leisten könne und sei überzeugt, dass er sich bei Real in den nächsten Jahren behaupten werde. „Auch wenn es knüppelhart wird. Das hier ist der größte Club der Welt. Warum sollte ich ein anderes Ziel haben?“, sagte der ehemalige Bundesliga-Profi des FC Schalke 04 und des SV Werder Bremen.
Bei der Europameisterschaft trifft Özil mit der deutschen Nationalmannschaft in der Vorrunde unter anderem auf Portugal und damit auf Real-Spieler wie Cristiano Ronaldo, Fabio Coentrao oder Pepe. „Wir waren während der Auslosung mit Real unterwegs. Ich habe gesehen, dass unsere Portugiesen ganz schön große Augen machten, dass Deutschland ihr Gegner wird“, verriet Özil, der seit dem Jahr 2010 für die „Königlichen“ spielt. „Sie wissen, wie stark unsere Nationalelf ist. Die Jungs sagen zwar, dass sie gewinnen - aber ich habe ihnen schon gesagt, dass wir mit Deutschland Gruppensieger und Europameister werden wollen - und zwar ungeschlagen.“
Sein nächstes Ziel sei der Gewinn der spanischen Meisterschaft. „Wenn wir weiter so spielen wie zuletzt, sind wir nicht einzuholen. Wir müssen trotzdem wachsam sein: sieben Punkte hört sich viel an, aber wenn wir zweimal patzen, könnte Barcelona rankommen. Aber wir glauben an uns, normalerweise geht da nichts mehr schief“, sagte der Mittelfeldspieler.
In die kommenden Spiele geht der 23 Jahre alte Profi mit viel Selbstvertrauen. „Wir sind die Nummer eins in der Liga. Deshalb ist Real auch wieder die Nummer eins in Spanien. Real ist seit 100 Jahren der erfolgreichste Club der Welt. Und auch der größte. Das sagt alles aus“, sagte Özil, der in den vergangenen Monaten bei Real seine erste sportliche Krise erlebte und kurzzeitig seinen Stammplatz verlor. „Ich habe viel daraus gelernt. Es hat mich stärker gemacht. Der Hype rund um Real Madrid ist riesig, deshalb muss man mit solchen Phasen umgehen können, wenn man hier spielen will.“
Diese Zeit habe ihn reifer gemacht, er sei auf dem Platz intelligenter geworden, meinte Özil. Dabei habe ihm auch Trainer José Mourinho sehr geholfen. „Er spricht sehr viel mit mir und unterstützt mich wirklich enorm. Er gibt mir das Vertrauen, dass ich für ihn ein wichtiger Spieler in dieser Mannschaft bin.“
Özils Bewertungen in den spanischen Medien schwankten zuletzt von grottenschlecht bis zum „Zauber von Öz“. „Fakt ist: Wenn man bei Real Madrid mal 'nur' normal spielt, wird man schon schnell kritisiert. War man gut, wird man extrem gelobt“, sagte Özil. „Wer bei Real Madrid bestehen will, darf sich von diesen Extremen nicht beeinflussen lassen. An freien Tagen schaue ich gar keinen Fußball mehr. Da genieße ich die Ruhe, puste durch und tanke Kraft.“