Oranje will in Tschechien an erfolgreiche WM anknüpfen
Prag (dpa) - Nach dem Warnschuss gegen Italien wollen die Niederländer zum Auftakt der EM-Qualifikation wieder ihr WM-Gesicht zeigen.
„Jetzt ist jeder gleich wach“, sagte Wesley Sneijder vor dem Spiel in Tschechien am Dienstag (20.45 Uhr) in Prag mit Blick auf die 0:2-Niederlage im Test gegen Italien am vergangenen Donnerstag. Um in der Ausscheidung für die kontinentalen Titelkämpfe in Frankreich in zwei Jahren keine böse Überraschung zu erleben, müsse man die Lobeshymnen nach Platz drei beim Weltturnier in Brasilien aber ausblenden. „Die WM war toll, aber das ist jetzt vorbei“, sagte Sneijder.
In Italien hatte das Oranje-Team bei der Rückkehr von Bondscoach Guus Hiddink auf die Trainerbank eine erschreckend schwache Leistung gezeigt. Dennoch geht die Elftal zuversichtlich in die erste Partie der Gruppe A, in der außer Tschechien noch die Türkei, Lettland, Kasachstan und Island als Gegner warten. „Wir werden die drei Punkte schon holen“, sagte Dirk Kuyt. „Wir haben aus dem Spiel in Italien gelernt und so viel Qualität, dass wir in Prag gewinnen.“
Hiddink sieht die Angelegenheit nach seinem ernüchternden Comeback als Nachfolger von Louis van Gaal deutlich skeptischer. „Ich hatte mehr von meinem Team erwartet“, sagte der 67-Jährige. „Es muss sehr viel passieren, wenn wir uns qualifizieren wollen“, sagte Hiddink in seiner ersten Enttäuschung etwas übertrieben.
Erstes Opfer seiner zweiten Amtszeit wird wohl Verteidiger Bruno Martins Indi sein. Der Neuzugang vom FC Porto war gegen Italien an beiden Gegentreffern beteiligt und sah zudem noch früh die Rote Karte. Für Martins Indi dürfte Joel Veltmann von Ajax Amsterdam in die Mannschaft rücken.
Weiter fehlen wird dagegen das verletzte Bundesliga-Trio Arjen Robben, Klaas-Jan Huntelaar und Rafael van der Vaart. Dafür darf WM-Entdeckung Memphis Depay auf einen Platz in der Startelf hoffen. Hiddink, der zu Beginn des Jahres für ein paar Monate bei Depays Club PSV Eindhoven als Berater tätig war, hält große Stücke auf den erst 20 Jahre alten Flügelstürmer. „Memphis kann einer der Besten werden. Er hat noch mehr Potenzial, als ich vorher gedacht habe“, sagte Hiddink.