Paketbomben an Celtic-Manager und Fans geschickt

London (dpa) - Der Trainer des schottischen Fußball-Clubs Celtic Glasgow, Neil Lennon, ist knapp einem Bombenanschlag entgangen. Auch zwei prominente Anhänger des Clubs sollten Opfer von Attentaten werden, berichtete die Polizei.

Schottische Postbeamte hatten bereits im März zwei verdächtige Pakete gefunden und aufgehalten, die an Lennon adressiert waren. Erst jetzt sei aber sicher, dass zumindest eines davon keine Attrappe gewesen sei.

Ein weiteres Paket ging an das Büro der früheren schottischen Abgeordneten Trish Godman, die sich häufiger als Celtic-Fan präsentiert. Deren Mitarbeiter kam es jedoch verdächtig vor und sie verständigten die Polizei. Eine weitere Paketbombe, die von der Post abgefangen wurde, war an den Anwalt Paul McBride adressiert, der bereits mehrfach für Lennon gearbeitet hat. McBride hatte dem schottischen Fußball-Verband vergangene Woche vorgeworfen, Celtics Erzrivalen Glasgow Rangers zu bevorzugen.

Die Pakete seien „dafür gebaut gewesen, der Person, die sie öffnet, ernsthaften Schaden zuzufügen“, sagte ein Polizeisprecher. Sie waren in verschiedenen Poststationen in Schottland gefunden worden. Die Polizei warnte vor weiteren Anschlagsversuchen auf Menschen, die in der Öffentlichkeit stünden.

Zu möglichen Motiven war zunächst nichts bekannt. Es wurde jedoch gemutmaßt, es könnte einen religiösen Hintergrund geben. Celtic-Fans sind traditionell häufig katholisch und haben Wurzeln in Irland. Die Anhängerschaft der Glasgow Rangers stammt eher aus Nordirland und hat einen protestantischen Hintergrund. Lennon ist Katholik und wurde in Nordirland geboren. Der 39 Jahre alte Celtic-Trainer war in seiner Karriere schon öfter Opfer von Drohungen geworden.