„Panzer ohne Munition“ - Bitterer Auftakt für Gomez

Rom (dpa) - Mario Gomez war restlos bedient. Als der Nationalstürmer als einer der letzten Profis die Katakomben des Olympiastadions in Rom verließ, wollte er nicht groß über den „schlechten Start“ seines AC Florenz in die neue Serie-A-Saison sprechen.

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Zu tief saßen der Frust und die Enttäuschung nach der 0:2 (0:1)-Schlappe zum Auftakt beim AS Rom. „Wir haben eine schlimme erste Halbzeit gespielt, leider haben wir mehr ans Verteidigen als ans Angreifen gedacht“, kritisierte auch Trainer Vincenzo Montella sein Team.

Für Gomez war es das erste Pflichtspiel von Beginn an seit Ende März. Nach insgesamt sieben Monaten Verletzungspause und der verpassten WM hatte sich der 29-Jährige für die neue Saison viel vorgenommen - doch im Auftaktspiel gelang ihm wenig. „Ein Panzer ohne Munition ist ein Rätsel, das wenig Sinn macht“, kritisierte die „Gazzetta dello Sport“ die Leistung des früheren Bundesliga-Profis. Montella nahm seinen Angreifer jedoch in Schutz: „Ich habe Gomez sehr gut ins Team integriert gesehen, auch wenn er sicherlich besser spielen kann.“

Der Nationalstürmer selbst hatte bereits vor Anpfiff gewarnt: „Das wird eine schwierige Partie. Wir müssen Spiel für Spiel denken.“ Auch deshalb will der Angreifer trotz der Enttäuschung zum Saisonauftakt weiter nach vorne blicken, konzentriert sich nun auf die beiden anstehenden Partien mit der deutschen Nationalelf gegen Argentinien und Schottland, wo Gomez nach einem Jahr sein Comeback im DFB-Trikot feiern könnte. „Die Vergangenheit ist abgehakt. Ich denke an die Zukunft und daran, gute Leistungen zu bringen“, versprach er.

Nach der starken Vorbereitung des AC Florenz mit nur einer Niederlage und sechs Gomez-Toren hatten vor allem die Fans der Toskaner bereits vom Titel geträumt. Doch der starke Vize-Meister AS Rom holte den Club schnell auf den Boden zurück. Die Giallorossi dominierten die Partie, die durch Tore des Belgiers Radja Nainggolan (28. Minute) und Gervinho (90.+3) entschieden wurde. „Wir hatten Möglichkeiten, aber manchmal geht der Ball nicht rein“, klagte Florenz' Marcos Alonso.

Während es für den AC Florenz damit nach der Pause darum geht, einen kompletten Fehlstart zu verhindern, sieht sich der AS Rom im Titelkampf mit Juventus Turin und für die Champions-League-Duelle mit Bayern München und Co. gut gerüstet. „Wir können und wollen den Meistertitel gewinnen und an allen Fronten kämpfen, auch in der Champions League“, kündigte Präsident James Pallotta selbstbewusst an. Rom-Legende Francesco Totti versprach trotz des 1:0-Startsiegs von Meister Juve bei Chievo Verona: „Das ist nur der Anfang. Es war wichtig, mit dem richtigen Fuß zu beginnen und wir sind bereit.“