City verliert, United remis: Manchester in Schock

London (dpa) - Selbst bei einem Aufsteiger kann Manchester United nicht gewinnen. Nach der Pokal-Pleite bei Drittligist MK Dons kam der kriselnde englische Rekordmeister auch in der Premier League beim FC Burnley bloß zu einem mageren 0:0. Die 4000 mitgereisten Anhänger blieben fassungslos zurück.

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Einziger Trost: Auch Stadtrivale Manchester City blamierte sich am dritten Spieltag. Der Meister musste eine 0:1-Heimpleite gegen Stoke City hinnehmen. Die Fußball-Stadt Manchester steht unter Schock.

In der Boulevardzeitung „Sun“ wurde Uniteds neuer Trainer Louis van Gaal bereits verhöhnt. „Bringt Moyes zurück!“, titelte das Blatt, nachdem der Niederländer nach drei Partien weiter auf seinen ersten Sieg mit dem einstigen Abo-Meister wartet. Dabei sollte van Gaal als Nachfolger des geschassten David Moyes den Club wieder zurück an die Spitze führen.

Mit zwei von neun möglichen Punkten sei jedes Wort eines Trainers zu viel, meinte der Coach. „Im Moment sind wir keine Weltklasse-Mannschaft. Aber wir müssen abwarten und daran glauben“, sagte van Gaal. Diese Worte haben die Fans von seinem Vorgänger in der vergangenen Saison oft gehört - zu oft.

Der Coach gab zu, dass er verstehen könne, dass die Anhänger einen besseren Start erwartet haben: „Unsere Ausbeute ist enttäuschend. Ich kann zwar einen Fortschritt erkennen, aber ich weiß auch, dass wir gewinnen müssen“.

Rekord-Transfer Angel Di María hatte nach seinem Wechsel von Real Madrid für 59,7 Millionen Pfund in Burnley ein ordentliches Debüt gegeben. „Er war nicht der Weltklasse-Spieler, den wir von Real kennen. Aber das konnte man auch nicht erwarten. Auch er braucht Zeit“, sagte der Coach.

Der 63 Jahre alte Trainer hat in den Reform-Prozess bei United nun bereits 133 Millionen Pfund investiert, die Ablösesumme für Daley Blind von Ajay Amsterdam inklusive. Der Wechsel des niederländischen Nationalspielers steht bevor. Die „Sun“ rechnete van Gaal vor: „Spieler im Wert von 244 Millionen auf dem Rasen - und trotzdem ein Flop“.

Trost fanden die United-Fans einzig in der Schmach des großen Rivalen. Denn auch Kontrahent ManCity blamierte sich im eigenen Stadion beim 0:1 gegen Außenseiter Stoke City. Nach zwölf vergeblichen Anläufen gelang den Gästen der erste Oberhaus-Sieg bei den Citizens. Das entscheidende Tor erzielte der frühere Hannoveraner Mame Biram Diouf nach einem Solo über mehr als 60 Meter. Zum zweiten Mal in 70 Heimspielen blieben die Hausherren ohne Tor.

City-Coach Manuel Pellegrini war nicht auf eine Niederlage gefasst: „Es ist eine Überraschung. Wir haben nicht erwartet, dass wir gegen Stoke verlieren“. Dass seiner Mannschaft in der Endphase ein möglicher Elfmeter versagt blieb, wollte er nicht als Ausrede gelten lassen. „Ich bin mehr besorgt, wie wir beim Gegentor verteidigt haben. Das war zu einfach“, meinte der Chilene.

Zu einfach ging es vor den beiden Toren auch in der Partie zwischen dem FC Everton und dem FC Chelsea zu. Die Blues gewannen 6:3 (2:1). Zwischen der 67. und 77. Spielminute waren allein fünf Treffer gefallen.