Saison wohl beendet Pechvogel Gündogan erleidet Kreuzbandriss

Manchester (dpa) - Dauer-Pechvogel Ilkay Gündogan hat es wieder erwischt: Der Fußball-Nationalspieler muss wegen eines Kreuzbandrisses mit einer monatelangen Zwangspause rechnen und droht neben den wichtigen Spielen mit Manchester City im Frühjahr auch für den Confed Cup in Russland auszufallen.

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Der 26-Jährige hatte sich die schwere Verletzung im rechten Knie bereits beim Premier-League-Spiel gegen den FC Watford (2:0) zugezogen. Die Bestätigung erfolgte durch seinen Club, zuvor hatte bereits der „kicker“ davon berichtet.

Gündogan selbst gab sich unmittelbar nach der Mitteilung willensstark. Auf Twitter postete er ein Foto von sich in Kämpferpose und schrieb: „Es geht nicht darum, wie hart du zuschlagen kannst, sondern darum, wie hart du getroffen werden kannst und trotzdem weitermachst.“

Sein Coach Pep Guardiola klang wehmütiger. „Es ist so, so schwierig für ihn, es ist so traurig, wir werden ihn sehr vermissen. Es ist Pech, aber das ist Fußball“, sagte Guardiola in der Pressekonferenz zum Spiel gegen den FC Arsenal. Gündogan werde nun operiert und „so schnell wie möglich wieder zurück sein. Er muss jetzt das Gefühl bekommen, dass wir da sind und abwarten, bis er wieder geheilt zurückkehrt“.

Die Misere des ehemaligen Dortmund-Profis hält damit an. Schon in den vergangenen Jahren hatte Gündogan immer wieder mit schwerwiegenden und langwierigen Verletzungen zu kämpfen. Eine Entzündung im Rücken machte ihm ab August 2013 zu schaffen, 14 Monate lang fiel er in der Folge aus. In der Folge wurde Gündogan auch an der Lendenwirbelsäule operiert und renkte sich die Kniescheibe aus. Immer, wenn der damalige BVB-Profi wieder Fahrt aufzunehmen schien, verletzte er sich wieder.

Gündogan war im Sommer schon verletzt von Borussia Dortmund nach Manchester gewechselt. Nach seinem Comeback wurde der Mittelfeldspieler schnell eine feste Größe im Team von Guardiola.

Nachdem er wegen seiner Verletzung im Frühjahr auch die EM verpasst hatte, kehrte er im Oktober in die Nationalmannschaft zurück. Das Team von Bundestrainer Joachim Löw wird am 22. März das Länderspiel-Jahr mit dem Test gegen England starten, vier Tage später steht das WM-Qualifikationsspiel in Aserbaidschan an.

Erst Anfang Mai hatte Gündogan eine Hiobsbotschaft erreicht. Der technisch starke Mittelfeldspieler renkte sich unmittelbar vor der EM die Kniescheibe aus und verpasste nach der WM in Brasilien sein zweites großes Turnier, bei dem er zum festen Stamm der Nationalelf gehört hätte.

„Mit seiner Dynamik, seiner Übersicht, seinen strategischen Fähigkeiten hat er eine zentrale Rolle in unseren Planungen gespielt“, hatte Löw vor dem Turnier in Frankreich bedauert. Als Gündogan im Herbst dieses Jahres ins Nationalteam zurückkehrte, lobte der Bundestrainer ihn in den höchsten Tönen. „Es bedeutet für uns eine Qualitätssteigerung, weil er ein Spieler ist, der mit seiner Technik, seiner Übersicht belebende Elemente in unsere Mannschaft bringt“, sagte er.

Dies stellte Gündogan in dieser Spielzeit auch bei seinem neuen Arbeitgeber Manchester City unter Beweis. Mit einem Doppelpack gegen den großen FC Barcelona machte der gebürtige Gelsenkirchener in der Champions League auf sich aufmerksam, auch sonst entwickelte er sich zu einem Fixpunkt im System des ehemaligen Bayern-Trainers Guardiola. „Er hat gerade auch gegen uns gezeigt, wie stark er wieder ist. Das ist schon extrem hart für einen Weltklassespieler wie ihn“, sagte der Gladbacher Patrick Herrmann. Auch er hatte große Teile der vergangenen Spielzeit wegen eines Kreuzbandrisses verpasst.