DFB-Aufgebot Löw holt Halstenberg - Götze und Gündogan zurück

Berlin (dpa) - WM-Goldfüßchen Mario Götze ist wieder zurück im Kreis der Fußball-Weltmeister. Zudem zog Joachim Löw für den letzten Länderspiel-Doppelpack des Jahres den Leipziger Abwehrspieler Marcel Halstenberg aus der Überraschungstüte.

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Der Bundestrainer berief den 26-Jährigen, der 2015 als Zweitligaspieler vom FC St. Pauli zu RB Leipzig gekommen war, für die Klassiker am 10. November in London gegen England und vier Tage später in Köln gegen Frankreich in seinen 25-köpfigen Kader. „Wir sind von seinem Potenzial überzeugt und haben nun die Gelegenheit, ihn gegen starke Gegner zu testen“, sagte Löw.

Vor allem als Mutmacher Richtung WM 2018 dürfen der Dortmunder Götze und Ilkay Gündogan von Manchester City das Comeback in der deutschen Nationalmannschaft sehen. Mit dem Treffpunkt des Teams am kommenden Dienstag in Berlin geht für beide eine 353-tägige Auswahl-Abstinenz zu Ende. Der 25 Jahre alte Götze, Schütze des entscheidenden Final-Tores zum WM-Sieg 2014 in Brasilien, und Güdogan (27) hatten ihre bisher letzten Länderspiele vor einem Jahr gegen Italien bestritten. Danach musste Götze wegen einer Stoffwechselerkrankung lange pausieren. Gündogan verletzte sich erneut am Knie.

„Mario Götze und Ilkay Gündogan haben sich nach ihren Zwangspausen wieder stabilisiert. Sie spielen in ihren Clubs wieder wichtige Rollen und sind im Rhythmus“, bemerkte der Bundestrainer. „Ich gratuliere, er verdient es. Er hat hart gearbeitet. Es war schwer für ihn, fünf Monate nicht zu spielen“, kommentierte BVB-Coach Peter Bosz die neue Chance für seinen Schützling Götze: „Man sieht, dass er besser und besser wird. Aber wir müssen immer noch vorsichtig sein.“

Die Berufung von Linksverteidiger Halstenberg sorgte beim sächsischen Vizemeister RB Leipzig für Erstauen und Freude zugleich. „Marcel Halstenberg hat in seinem Verein konstant gute Leistungen gebracht und auch bei seinen Auftritten in der Champions League unter Beweis gestellt, dass er auf internationalem Niveau mithalten kann“, begründete der 57 Jahre alte Löw seine Wahl.

Kapitän Manuel Neuer fällt wie sein Münchner Clubkollege Thomas Müller, der Kölner Jonas Hector, der Hoffenheimer Serge Gnabry und der Schalker Leon Goretzka für den Jahresabschluss der DFB-Elf verletzt aus. Auch Benedikt Höwedes (Juventus Turin) als Mitglied des siegreichen WM-Teams 2014 ist nach längerer Verletzung noch nicht dabei. Auf den Wolfsburger Mario Gomez, der nach längerer Pause wieder genesen ist, verzichtet Löw. Eine Rückkehr von Dortmunds Marco Reus auf den Rasen ist noch immer nicht abzusehen.

Auch wenn es bis zum ersten Anstoß bei der WM-Endrunde vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 noch gut sieben Monate sind, beobachtet der Bundestrainer seine Kandidaten schon jetzt genau. „Wir treffen zum Ende des Jahres nochmal auf zwei Gegner auf Augenhöhe. Das werden richtig gute Tests, die uns auch mit Blick auf die WM weitere Erkenntnisse liefern werden“, betonte Löw. Im kommenden Jahr stehen für sein Team nur noch zwei Länderspiele im März gegen Spanien und Brasilien auf dem Programm, bevor sich der Bundestrainer auf seine WM-Fahrer festlegen muss.

Das Ringen um die 23 persönlichen Tickets für die Weltmeisterschaft in Russland 2018 wird hart: „Wir wollten diesen Konkurrenzkampf, jetzt dürfen wir uns auch nicht beschweren. Wir brauchen Spieler, die auf Weltklasseniveau kommen - und zwar alle“, sagte Löw.

Mesut Özil, Sami Khedira und Timo Werner, die zum Abschluss der WM-Qualifikation in Nordirland (3:1) und gegen Aserbaidschan (5:1) gefehlt hatten, stehen wieder bereit. Insgesamt gehören acht Weltmeister von 2014 sowie 16 Confed-Cup-Sieger von 2017 Löws Kader für die Klassiker an. Dazu kommt Neuling Halstenberg.