Pepe entschuldigt sich: Fußtritt „unbeabsichtigt“
Madrid (dpa) - Real Madrids Abwehrspieler Pepe hat sich für seinen Fußtritt gegen Lionel Messi beim „Clásico“ gegen den FC Barcelona recht halbherzig entschuldigt. „Falls Messi sich beleidigt fühlt, entschuldige ich mich bei ihm“, sagte der Portugiese in einer Erklärung auf Reals Homepage.
Er beteuerte, dass seine Attacke „unbeabsichtigt“ gewesen sei. „Mir würde es niemals einfallen, einem Mitspieler Schaden zuzufügen“, sagte der für seine wiederholten groben Fouls bekannte Verteidiger.
Die spanische Sportpresse ging nach dieser „unglaubwürdigen“ Entschuldigung am Freitag noch schärfer mit Pepe ins Gericht. „Er betrügt, tritt mit Füßen und obendrein lügt er“, schrieb das Blatt „Sport“ auf seiner Titelseite. Die Fernsehbilder zeigten eindeutig, dass Pepe absichtlich einen Fuß auf Messis Hand setzte, als der Argentinier auf dem Rasen saß.
Barcelona hatte das brisante Duell am Mittwochabend mit 2:1 (0:1) gewonnen und dem Erzrivalen damit eine weitere bittere Niederlage zugefügt. Das Rückspiel des Pokal-Viertelfinales findet am kommenden Mittwoch im Camp Nou von Barcelona statt.
Unterstützung bekam Pepe vom ehemaligen Weltfußballer Zinedine Zidane. „Er ist ein charmanter Kerl, sehr höflich. Aber wenn er auf den Platz geht, ist er besessen zu siegen. Und dieses Verlangen sorgt dafür, dass er Fehler macht“, sagte der Real-Sportdirektor.
Für die Real-nahe Sportzeitung „Marca“ hat Pepe mit seiner Äußerung die Sache nur noch schlimmer gemacht und das Ansehen des spanischen Rekordmeisters noch mehr beschädigt. „Marca“ betrachtet es als wahrscheinlich, dass Pepe vom Trainer José Mourinho für mindestens zwei Wochen aus dem Verkehr gezogen wird. Falls er nächste Woche im Viertelfinale-Rückspiel gegen Barça antreten würde, erwartete ihm im Camp Nou Stadion „die Hölle.“
Dagegen geht das Sportblatt „As“ davon aus, dass Real dem umstrittenen Portugiesen keine Strafe auferlegen wird. „Wir würden wenig damit gewinnen, wenn wir ihn ausschließen würden. Der Spieler hat einen starken Charakter. Dennoch steht für uns fest, dass er ihn nicht absichtlich schaden wollte“, zitierte die Zeitung einen nicht namentlich genannten Real-Sprecher.