Podolskis „perfekter Tag“ - Doppelpack und Matchwinner
London (dpa) - Nach seinem ersten Treffer sprang Lukas Podolski seinem Kollegen Per Mertesacker in die Arme und reckte den Fans seine Faust entgegen, nach dem zweiten wäre er wohl am liebsten jedem von ihnen um den Hals gefallen.
Das entscheidende 3:0 beim 3:1 (2:0)-Erfolg des FC Arsenal in der Premier League beim FC Fulham feierte Lukas Podolski jedenfalls mit ausgebreiteten Armen direkt vor dem Gästeblock. Die Arsenal-Anhänger spürten, dass das Herz des Fußballprofis auch für ihren Club schlägt und bedankten sich für den Doppelpack auf ihre Weise: „Lukas Podolski, er trifft, wann er will“, sangen sie zu Ehren des 28-Jährigen, der zum ersten Mal in dieser Saison in der Startformation von Coach Arsène Wenger gestanden hatte.
„Es war ein perfekter Tag“, twitterte der gefeierte Podolski nach dem 100. Sieg seines Clubs in einem Londoner Derby. „Für diese Spiele lebt man als Fußballer. Regen, Hammer-Stimmung auf den Rängen, Emotionen. Ich bin sehr glücklich. Grüße aus London, Poldi“, schrieb er seinen Followern auf der ganzen Welt. „Man ist immer unglücklich, wenn man nicht spielt. Aber heute habe ich meine Chance bekommen, und ich denke, ich habe gut gespielt“, erklärte er auf der Vereins-Homepage.
In der Öffentlichkeit ist der deutsche Nationalspieler in nur drei Tagen vom Bankdrücker, der auf der Suche nach Spielanteilen vor einem Abschied aus London und einer Rückkehr in die Bundesliga gestanden haben soll, zum umjubelten Star der Gunners geworden. Am Sonntag gehörten ihm die Schlagzeilen. „Podolski schießt die Krise weg“, titelte die „Mail on Sunday“ doppelseitig. Der Observer fragte: „Welche Krise?“ und druckte dazu ein großes Foto des strahlenden Stürmers.
Lob kam von allen Seiten: „Er hat einen tödlichen linken Fuß. Das hat er wieder einmal bewiesen. Die Härte und Genauigkeit seines Schusses gibt es nicht noch einmal“, schwärmte Mannschaftskollege Aaron Ramsey, der genau wie der agile und stets gefährliche Podolski ein tolles Spiel gemacht hatte.
Trainer Wenger hatte bereits am Samstag erklärt, wie wichtig Podolski für seine Mannschaft sei und ein im Raum stehendes Ausleihgeschäft - möglicherweise zum FC Schalke 04 - ausgeschlossen. Der „Sunday Mirror“ zitierte den Franzosen unmissverständlich: „Podolski wird definitiv bleiben“. Dass er zuletzt zweimal nicht angefangen habe, hätte eher an der Balance des Teams als an seiner Leistung gelegen. Schalkes Geschäftsführer Horst Heldt muss sich für seinen kriselnden Club wohl einen anderen Retter suchen. Podolski wird jedenfalls in London gebraucht.