„Weltmeister-Warrior“ Poldis umjubeltes Japan-Debüt für Vissel Kobe

Kobe (dpa) - Japans Presse feiert den „Weltmeister-Warrior“ und die Fans liegen Lukas Podolski nach einem Traumeinstand erst recht zu Füßen. Mit ausgebreiteten Armen zelebrierte der 32-Jährige seine Matchwinner-Vorstellung beim 3:1 (0:0)-Sieg seines neuen Clubs Vissel Kobe gegen Omiya Ardija.

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Ein satter Linksschuss aus gut 20 Metern, ein Kopfball im Strafraum - „Poldi ist ein Retter, der der Mannschaft zugeflogen kam“, meinte „Sponichi Annex“. „Das ist die wahre Fähigkeit des Weltmeister-Warriors“, lautete die Überschrift in der japanischen Zeitung „Sports Hochi“.

Podolski selbst gab sich nach seinem perfekten Debüt verbal noch eher zurückhaltend. „Klar ist man unter Druck, wenn man hierhin kommt als der große Star“, sagte er in einem Interview nach dem Spiel. „Ich will trotzdem Spaß haben am Fußball.“ Er wisse, dass er die Spiele nicht allein gewinnen könne. „Ich brauche auch meine Kollegen.“

Podolski, der Fußball-Weltmeister von 2014 und 130-malige deutsche Nationalspieler, ist aber der neue Fixpunkt im Team. Im Stadion wehten Deutschland-Fahnen und Transparente mit Aufschriften wie „Gold Poldi Hallelujah“.

Die rheinische Frohnatur mit dem großen Kämpferherz soll Kobe auf dem Weg in die Champions League Asiens helfen. Mit seinen ersten beiden Toren in der J-League machte Podolski die ersten Schritte dorthin, auch wenn die Aufgabe für den Club als Tabellenneunter eine denkbar schwere bleibt.

„Wir müssen noch besser werden, ich muss noch besser werden“, betonte Podolski. Und er räumte ein: „Man tut sich schwer, wenn man aus Europa kommt und immer nur in Europa gespielt hat. Das ist schwer, das ist ganz schwer, das spüre ich auch.“ 29,5 Grad Celsius bei einer Luftfeuchtigkeit von 82 Prozent sind auch für einen Podolski ungewohnt und eine Herausforderung.

Auf dem Rasen zeigte Podolski, der in Fußballschuhen in Manga-Optik mit „Captain Tsubasa“ auflief, den klimatischen Bedingungen zum Trotz so gut wie keine Anpassungsschwierigkeiten. Bereits in Hälfte eins scheiterte der Ex-Kölner mit einem Freistoß. Vier Minuten nach dem Seitenwechsel schlug sein Distanzschuss im gegnerischen Netz ein. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte Podolski per Kopf für die erneute Führung (62.).

Dem dritten Kobe-Tor ging zudem eine Aktion Podolskis voraus. „Drei Wochen nach seiner Ankunft hat er das ganze Spiel durchgespielt und zeigte Weltklasse-Technik sowie Stärke in den entscheidenden Momenten. Damit hat er gleich die Herzen der Fans erobert“, schrieb „Nikkan Sports“.

Podolski war vom türkischen Club Galatasaray Istanbul nach Japan gewechselt. Für sein zweieinhalb Jahre dauerndes Engagement in der J-League soll er angeblich 20 Millionen Euro kassieren.