Polen will schärfer gegen Hooligan-Gewalt vorgehen
Warschau (dpa) - Die polnischen Sicherheitsbehörden wollen schärfer gegen Hooligan-Gewalt im Fußball vorgehen. „Wir haben es hier mit Banditentum zu tun“, sagte Innenminister Bartlomiej Sienkiewicz nach einem Treffen mit Vertretern von Justizministerium und Staatsanwaltschaft.
Polizei und Justiz wollten ihre Zusammenarbeit im Kampf gegen die Gewalt noch stärker als bisher bündeln. Das Treffen bei Regierungschef Donald Tusk fand wenige Tage nach einer Prügelattacke gewalttätiger Fußball-Fans auf mexikanische Seekadetten in der Hafenstadt Gdingen (Gdynia) statt.
Polen hatte bereits im Vorfeld der Fußball-Europameisterschaft 2012 mit verschärften Gesetzen und der Einführung von Schnellgerichten die Weichen für ein härteres Vorgehen gegen Hooligans gestellt. Allein in den vergangenen zwei Jahren wurden fast 960 gewalttätige Fans festgenommen, gegen die insgesamt fast 1900 Anklagepunkte erhoben wurden, sagte Sienkiewicz. Ein Teil dieser Hooligans sei auch mit der organisierten Kriminalität verbunden.