Portugal: Erstliga-Club spielt mit nur acht Profis
Lissabon (dpa) - Der hoch verschuldete Erstliga-Club União Leiria ist in Portugal zum Punktspiel gegen den CD Feirense mit nur acht Fußballern angetreten. Die paar hundert Fans des Tabellenletzten verabschiedeten die Heim-Spieler trotz des 0:4 mit Beifall.
16 Profis hatten ihre Verträge gekündigt, weil der Club mit den Gehaltszahlungen vier Monate im Rückstand ist. „Eine Schande für unseren Fußball“, klagte ein TV-Kommentator empört. Bei Leiria hatte früher der Ex-Bremer Hugo Almeida gespielt. Auch der aktuelle Real-Madrid-Coach José Mourinho hatte bei União gearbeitet.
Fünf der acht Spieler, die für Leiria im Stadion Marinha Grande aufliefen, sind ausgeliehen und bekommen ihr Geld deshalb von anderen Clubs. Die Hausherren leisteten bis zur Nachspielzeit der ersten Halbzeit bravourös Widerstand, bevor Miguel Pedro das erste Tor schoss. Danach wurde der junge slowenische Heimtorwart Jan Oblak (19) noch von Pedro Queirós (51.), Miguel Pedro (58.) und Buval (89.) bezwungen.
Nach der Pleite vom 28. Spieltag ist Leiria - der 2007/08 am UEFA-Pokal teilnahm - zwei Runden vor Schluss mit 19 Punkten abgestiegen. Doch die Profiliga LPFP erwägt eine Aufstockung der ersten Liga von 16 auf 18 Vereine in der nächsten Saison. In dem Fall könnten die zwei vorgesehenen Absteiger doch in der Liga bleiben. Sowohl der scheidende União-Vorstandsvorsitzende João Bartolomeu als auch Profiliga-Chef Mario Figueiredo bezeichneten die Vertragskündigungen als „illegal“ und kündigten gerichtliche Schritte gegen die Profis an.