Privat-Lizenz für Maracanã-Stadion unter Dach und Fach
Rio de Janeiro (dpa) - Nach einem juristischen Schlagabtausch ist die Vergabe der privaten Betreiber-Lizenz für das legendäre Maracanã-Stadion in trockenen Tüchern.
Der Bundesstaat Rio unterschrieb den auf 35 Jahre angelegten Konzessionsvertrag, wie aus einem Eintrag im offiziellen Amtsblatt vom Mittwoch ersichtlich wurde.
Lizenznehmer ist das Maracanã-Konsortium aus dem Baukonzern Odebrecht, dem Veranstalter IMX des Unternehmers Eike Batista und dem Stadienbetreiber AEG. Die Gruppe zahlt 34 Jahresraten von je 5,5 Millionen Reais (rd. 2 Mio. Euro) und verpflichtet sich auf Investitionen von rund 594 Millionen Reais (213 Mio. Euro).
Gegen die Privatisierung hatte es heftige Proteste gegeben. Selbst Brasiliens Fußball-Legende Pelé sprach sich dagegen aus und betonte: „Das Stadion gehört dem Volk.“ Das Maracanã war für umgerechnet 360 Millionen Euro saniert und am 2. Juni wiedereröffnet worden.
Dem Konsortium bleiben nach Medienberichten nun 90 Tage, um einen Nutzungs-Vertrag über 35 Jahre mit zwei großen Fußball-Clubs aus Rio zu präsentieren. Die Vergabe war zeitweilig gerichtlich untersagt, dann aber wieder freigegeben worden.