Real-Chef Pérez plant Hotel im Bernabéu-Stadion

Madrid (dpa) - Florentino Pérez hat große Pläne mit dem Bernabéu-Stadion. Der Präsident von Real Madrid will der Arena ein neues Aussehen geben und in den Tribünen ein Luxushotel unterbringen.

Pérez hat dem spanischen Fußballrekordmeister zu einem neuen Vereinsgelände am Rande der Hauptstadt verholfen, den Schuldenberg des Clubs abgebaut und Weltstars wie David Beckham, Zinédine Zidane oder Cristiano Ronaldo unter Vertrag genommen.

Aber damit nicht genug. Der 63-jährige Unternehmer will mit dem von ihm geführten Baukonzern ACS den deutschen Konkurrenten Hochtief übernehmen. Auch mit dem vereinseigenen Bernabéu-Stadion hat er Großes vor: Pérez will die Fassaden des Fußball-Tempels völlig umgestalten und in den Tribünen ein Luxushotel unterbringen.

Der Chef der „Königlichen“ erhofft sich nach einem Bericht der Zeitung „ABC“ davon zusätzliche Einnahmen von 200 Millionen Euro. Für die Neugestaltung der Fassaden sind weltberühmte Architekten wie Rafael Moneo, Santiago Calatrava oder Ieoh Ming Pei im Gespräch. Sie sollen dem Stadion zu einem modernen und avantgardistischen Äußeren verhelfen.

Das geplante Hotel soll an der Haupttribüne am Paseo de la Castellana entstehen, wo sich derzeit ein Parkplatz befindet. Die Salons der Nobelherberge sollen mit Blick auf das Spielfeld angelegt werden, so dass die Gäste vom Hotel aus die Spiele der Weißen verfolgen können. Die Zimmerpreise sollen an den Spieltagen kräftig heraufgesetzt werden. „Das Bernabéu-Stadion wird die erste Fußball-Arena der Welt sein, in der sich ein Hotel befindet“, schwärmte „ABC“. Das Madrider Blatt übersah dabei allerdings, dass die BayArena in Leverkusen bereits über ein Businesshotel verfügt.

Pérez erwägt des weiteren, das Bernabéu-Stadion zu überdachen und in den Zuschauerrängen neben den drei bereits bestehenden Restaurants ein viertes zu eröffnen. All diese Pläne will der Real-Präsident nach Angaben der Zeitung bis zum Ablauf seiner Amtszeit im Jahr 2013 verwirklichen.

Die Planungen beweisen, dass die „Königlichen“ für die absehbare Zukunft am Standort ihres Stadions festhalten wollen. In den vergangenen Jahren war immer wieder darüber spekuliert worden, die Madrilenen könnten die Arena für viel Geld verkaufen und am Stadtrand auf günstigem Grund und Boden eine neue Spielstätte errichten lassen. Das Bernabéu-Stadion liegt nördlich des Zentrums im Stadtteil Chamartín. Dies ist in der Geschäftswelt eine der begehrtesten Gegenden der spanischen Hauptstadt.