Real-Ronaldo bleibt cool nach Mourinho-Provokation

Los Angeles (dpa) - Von der jüngsten Provokation von José Mourinho hat sich Real Madrids Superstar Cristiano Ronaldo nicht aus der Reserve locken lassen. „Es gibt Dinge im Leben, die sind es nicht wert, kommentiert zu werden“, sagte Ronaldo.

Der Real-Ronaldo reagierte damit auf Aussagen seines portugiesischen Landsmanns. Dieser hatte dem Sender ESPN in seiner bekannt lapidar-arroganten Art gesagt, er habe schon mit 30 Ronaldo trainiert. „Nicht diesen einen, den Echten - den brasilianischen Ronaldo“.

Der portugiesische Ronaldo heizte die Atmosphäre vor dem Wiedersehen mit Mourinho nicht noch weiter an. „Ich beiße nicht die Hand, die mich füttert“, sagte er laut der Homepage der „Königlichen“ bei einer Pressekonferenz in Los Angeles. „Ich rede nicht über Menschen, die schlecht über mich reden“, bekräftigte Ronaldo, der mit Madrid im Finale des International Champions Cup in Miami auf den FC Chelsea trifft - Mourinhos altem und neuem Arbeitgeber. „Wir spielen gegen Chelsea, nicht gegen seinen Trainer“, meinte Ronaldo und sprach von einem weiteren Vorbereitungsmatch, dass Madrid gewinnen wolle.

Mourinho hatte in dem Interview nicht nur gegen Ronaldo nachgetreten, sondern auch gegen den gesamten Verein. „Madrid ist nicht nur ein Club. Madrid ist Politik. Bei Madrid geht es nicht nur um Fußball, bei Madrid geht es nicht nur im Sport, sondern um viele Dinge drumherum.“ Mourinho hatte den Verein von 2010 bis diesen Sommer trainiert.

Das ganz große Ziel, der Gewinn des zehnten Titels in der Champions League für Real, konnte Madrid unter Mourinho aber nicht erreichen. Nachdem er erneut im Halbfinale in der vergangenen Saison gescheitert war, spotteten Medien schon über „The Semi-Special One“. Nun trainiert er wieder den FC Chelsea, bei dem er schon von 2004 bis 2007 gearbeitet hatte.

Ronaldo trägt das Real-Trikot nun schon seit 2009. Laut der spanischen Sportzeitung „Marca“ hat er seinen Vertrag um weitere drei Jahre bis 2018 verlängert. Statt zehn Millionen Euro soll er demnach ab sofort 17 Millionen netto bekommen. Ronaldo sagte aber: „Die Zukunft muss noch entschieden werden, aber im Moment geht es mir hier gut“. Die Verlängerung sei noch nicht fix, „aber ich sollte darüber nicht reden, weil es jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist“, erklärte der 28-Jährige.