Verfahren gegen Mamic Real-Star Modric sagt bei Korruptionsprozess in Kroatien aus
Osijek (dpa) - Im Korruptionsprozess gegen den kroatischen Fußball-Funktionär Zdravko Mamic hat Real-Madrid-Star Luka Modric ausgesagt.
Der Transfer des heute 31-jährigen kroatischen Mittelfeldspielers von Dinamo Zagreb zum englischen Verein Tottenham Hotspur im Jahr 2008 ist einer jener Spielerverkäufe, bei dem der Angeklagte Millionenbeträge ergaunert haben soll.
„Ich bin für etwa 21 Millionen Euro nach Tottenham gegangen, und mir wurde ein Teil dieser Transfersumme bezahlt“, sagte Modric einem Bericht von „Sportske Novosti“ zufolge. „Fünfzig-fünfzig, beruhend auf dem Anhang, den ich bei Dinamo unterschrieben habe.“ Die Sportzeitung hatte im Internet eine Abschrift der Aussage veröffentlicht.
Dem Bericht zufolge soll Modric Teile seiner früheren Aussage der kroatischen Korruptionsbehörde USKOK gegenüber geändert haben. „Ich entschuldige mich. Ich war lange Zeit bei USKOK und habe einen Fehler gemacht“, sagte er. Modric wird keine Straftat vorgeworfen.
Mitangeklagt ist der frühere Dinamo-Trainer und Bundesliga-Profi Zoran Mamic, der Bruder des 57-jährigen Dinamo-Vorsitzenden Zdravko Mamic, sowie ein weiterer Dinamo-Vorsitzender und ein Steuerbeamter. Sie sollen unter Führung des Hauptangeklagten den Verein und den Staat bei Spielerverkäufen um rund 130 Millionen Kuna (17 Millionen Euro) geprellt haben. Wegen der engen Verbindungen von Mamic zu führenden Geschäftsleuten, Politikern und Justizangestellten war der Prozess von der Hauptstadt Zagreb ins weit abgelegene Osijek verlegt worden.
Modric ist seit 2012 bei Real Madrid, sein Vertrag wurde kürzlich bis 2020 verlängert.