Ribérys Franzosen wollen Revanche in Weißrussland

Stuttgart (dpa) - Frankreich sinnt in Weißrussland auf Revanche, Italien fürchtet gegen Estland das Sommerloch. Beide Fußball-Großmächte können den vielleicht schon entscheidenden Schritt zur Europameisterschaft 2012 tun.

Wenn die „Équipe tricolore“ um Bayern-Star Franck Ribéry am 3. Juni in Minsk auf die Elf des deutschen Trainers Bernd Stange trifft, dann wird der Spitzenreiter der Gruppe D hochmotiviert sein. Denn die 0:1-Heimpleite gegen die Weißrussen zum Qualifikationsstart im September 2010 ist noch in guter Erinnerung. „Dieses Spiel ist von kapitaler Bedeutung für den französischen Fußball“, sagte Nationaltrainer Laurent Blanc.

Mit einem weiteren Erfolg könnte das mit zwölf Punkten vor den Weißrussen und Albanien (je 8) führende Team das EM-Ticket so gut wie lösen. Und der Europameister von 1984 und 2000 reist mit viel Selbstbewusstsein an: Blanc hat „Les Bleus“ nach dem WM-Fiasko in Südafrika mit zuletzt sechs Siegen in Serie wieder stark gemacht.

Ein besonderer Tag wird es auch für Ribérys Kollegen Eric Abidal. Nach seiner Tumor-Operation und der Rückkehr in die Elf des Champions-League-Siegers FC Barcelona steht der linke Verteidiger auch in der Nationalelf vor dem Comeback. Verzichten wird Blanc auf Spielmacher Yoann Gourcuff (Olympique Lyon) wegen dessen Formtiefs.

Härter trifft es allerdings die Weißrussen, die gleich auf acht Stammkräfte verzichten müssen. Darunter ist wegen einer Verletzung auch der frühere Mittelfeld-Star des VfB Stuttgart, Alexander Hleb. Dennoch kündigt Coach Stange an: „Wir sind bereit für ein weiteres Wunder.“ Sollte es gelingen und gegen Luxemburg am kommenden Dienstag ein weiterer Sieg folgen, wäre Weißrussland sogar Tabellenführer.

In der Gruppe C plagen auch den Spitzenreiter Italien vor der Heimpartie gegen Estland in Modena Verletzungssorgen. Nach Mittelfeldspieler Thiago Motta (Inter Mailand) fällt nun auch das „Enfant Terrible“ Mario Balotelli (Manchester City) wegen Knieproblemen aus. Deshalb dürfte Trainer Cesare Prandelli im Sturm auf Giuseppe Rossi (FC Villareal) setzen, der beim 1:1 gegen Deutschland im Februar in Dortmund den Ausgleich erzielt hatte.

Dabei ist Prandelli ohnehin angespannt. „Das wird ein entscheidendes und schwieriges Spiel“, sagte der 53-Jährige. Er fürchtet nach dem Saisonende in den Club-Wettbewerben Konzentrationsprobleme seiner müden Profis. Doch mit einem Sieg gegen die Esten könnte die „Squadra azzurra“ ihren Fünf-Punkte-Vorsprung auf Slowenien, das auf den Färöer Inseln antritt, noch ausbauen.

Derweil geht es für Ottmar Hitzfeld und die Schweiz in der Gruppe G beim Tabellenführer England am Samstag um die womöglich letzte Chance. Denn mit einer Niederlage auf der Insel könnte sogar Rang zwei außer Reichweite sein. In der Gruppe E muss Schweden, das neun Punkte hinter den souverän führenden Niederlanden liegt, im Spiel in Moldawien Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic vom italienischen Meister AC Mailand wegen einer Fußverletzung ersetzen. Der 29-Jährige hofft aber auf einen Einsatz gegen Finnland am 7. Juni.