Polens Regierung verschärft Recht gegen Hooligans

Warschau (dpa) - Ein Jahr vor dem Beginn der Fußball-Europameisterschaft hat die polnische Regierung die Strafen für Hooligans drastisch verschärft.

Das am 31. Mai beschlossene Gesetzpaket sieht unter anderem Bußgelder von 2000 (500 Euro) bis 3000 Zloty (750 Euro) für randalierende Fans vor. Die Rowdys sollten den Strafzettel direkt vor Ort erhalten, sagte Polens Regierungschef Donald Tusk vor der Presse in Warschau.

„Die Strafe wird damit schnell und unabwendbar“, betonte er. Für Ordnung in den Sportstätten soll künftig erneut die Polizei sorgen. Die privaten Ordnungsdienste, die die Fußballvereine bislang verpflichtet hatten, bekamen in der Vergangenheit die aggressiven Fans oft nicht in den Griff.

Der Gesetzentwurf enthält auch Lösungen, die bereits vorher bekanntgegeben wurden. So sollen Straftäter mit Stadionverbot mit Hilfe von elektronischen Fußfesseln besser kontrolliert werden. Stadionrowdys sollen bei Schnellverfahren im Stadion verurteilt werden. Geldstrafen wird es auch für Vermummung geben. Tusk zufolge soll das neue Gesetz noch vor dem Start der neuen Saison das Parlament passieren.

In den vergangenen Monaten war es in Polen wiederholt zu schweren Ausschreitungen bei Fußballspielen gekommen. Beim Pokalfinale im EM-Gastgeberland zwischen Legia Warschau und Lech Posen am 3. Mai hatten gewaltbereite Fans beider Finalisten randaliert und hohen Sachschaden angerichtet. Polen richtet zusammen mit der Ukraine die EM 2012 aus.