WM in Russland 100 deutsche Hooligans bei der WM
Am Montag reist ein Team der Polizei nach Russland.
Duisburg. Die deutsche Polizei rechnet mit bis zu 100 gewaltbereiten oder zumindest problematischen deutschen Fans bei den WM-Spielen der Fußball-Nationalmannschaft in Russland. „Wir haben potenzielle Störer im Vorfeld angesprochen und werden sie auch vor Ort im Auge behalten“, sagte die Leiterin einer Delegation aus sechs szenekundigen Beamten, Heike Schultz, gestern in Duisburg. Das Team der Polizei reist am Montag nach Russland.
Die Fans würden an ihren Treffpunkten angesprochen und in den Stadien beobachtet. „Das holt sie aus der Anonymität und schreckt ab, Gewalttaten zu begehen“, sagte Schultz. Man erwarte eher Einzelne und kleine Gruppen: „Wir gehen zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass die Anreise eines geschlossenen, gewaltbereiten Mobs aus Deutschland von mehreren hundert Personen unwahrscheinlich ist.“
Im Vergleich zur Fußball-EM in Frankreich 2016 sei es schwieriger nach Russland zu reisen. Es koste mehr Zeit, sei teurer und es werde ein Visum benötigt, um überhaupt nach Russland einreisen zu können. Gegen acht Fans wurde vorab ein Ausreiseverbot verhängt. In der extremen Fan-Szene herrsche offenbar zudem ein gewisser Respekt davor, sich mit den als deutlich aggressiver geltenden Fan-Lagern anderer Nationen auseinanderzusetzen. Die Polizei-Einsätze werden vom Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste in Duisburg koordiniert. Russland hatte aus fast allen teilnehmenden WM-Nationen Delegationen angefordert, um eigene Kräfte zu unterstützen.